Review Today Forever – Relationshipwrecks

Das deutsche Label Bastardized Recordings hat sich zu einem echten Geheimtipp in Sachen Hard- und Metalcore entwickelt: Seien es die Koblenzer von Six Reasons To Kill, Neaera, die britischen Arsonists Get All The Girls, die Newcomer von Dying Humanity oder eben die Melodic Hardcoreler von TODAY FOREVER aus Kassel. Letztere haben nun ihr drittes Release auf der Pfanne, das auf den bedeutungsschweren Namen „Relationshipwrecks“ hört.

Als eine von heutzutage nicht mehr allzu vielen Bands gehen TODAY FOREVER (erfreulicherweise) wenig metallastig zu Werke: Eher liegt der Fokus auf melodischem Hardcore-Punk – passend dazu hat man sich mit Andrew Neufeld (Comeback Kid) und Scott Wade (Ex-Comeback Kid) zwei echte Szenegrößen ins Boot holen können. Der Opener „Sovereign“ macht mit seinen rotzigen Gitarren, den stimmungsvollen Melodien und dem Wechselspiel aus kratzigen Shouts und clean gesungenen Einsprengseln die Vorgehensweise klar. Sänger Besteck macht am Mikro in beiden Fällen eine gute Figur, während die obligatorischen Gang Shouts nicht übermäßig präsent sind. In Tracks wie „Good Week-End“ erinnern TODAY FOREVER an Bands wie Carpathian, was den melancholischen Gitarrenriffs geschuldet ist. Generell halten sich die Deutschen an Tugenden wie Geradlinig- und Eingängigkeit – dadurch gehen „Boreout“, „The Trial“ oder „Dancing Queen“ (inklusive heftig abgedämpftem Riffing) gut ins Ohr und bleiben dort auch. In „Soothe My Soul“ huldigen die fünf Herren aus Kassel zwar offensichtlich einem alten Madball-Song, das Lied hat aber großes Moshpit-Potenzial, was dieses Manko in meinen Augen mehr als wettmacht.

Mit 29 Minuten ist die CD insgesamt jedoch sehr kurz und wenngleich „Relationshipwrecks“ durchaus Höhepunkte hat, fehlen mir ein, zwei richtige Knaller. Fans melodischen, emotionalen Hardcores sollten hier trotzdem auf jeden Fall ein Ohr riskieren.