Never change a running system – diese Weisheit scheint auch im Metal aktueller denn je zu sein. Anders ist die wahre Flut von Releases, die sich jeglichen innovativen Ansätzen verweigern, kaum zu erklären, mit der man sich seit einiger Zeit konfrontiert sieht. Sei es im Death, Thrash oder Black Metal oder auch im Bereich des klassischen Hard Rock – Old School bzw. Retro ist en vogue wie nie.
Auch im Stoner-Rock-Sektor gibt es immer wieder Releases, die sich auf die Blaupausen der Vorbilder verlassen, ohne damit großartig zu experimentieren. Zu diesen Bands zählen neben Vista Chino – denen es angesichts der beteiligten Musiker (vielleicht) verziehen sei – vor allem die Truckfighters und nun auch TOMBSTONED mit ihrem gleichnamigen Debüt.
“When the smoke cleared in the spring of 2010, Tombstoned appeared.“ , verkündet der Promozettel. Dann wollen wir doch mal sehen, welche Art Rauch sich da verzogen hat.
TOMBSTONED machen dabei keinen Hehl aus ihren Einflüssen: Black Sabbath treffen auf Kyuss mit Robert Smith von The Cure am Gesang.
Verpackt ist das alles in einem herrlich waren Retro-Sound, der wunderbar warm aus den (Orange-) Verstärkern kommt.
Beim Opener „Through Days“und das folgende „Daze Of Disintegration“ zeigen TOMBSTONED ihre Fähigkeit dicke Grooves im Stile von Kyuss zu schreiben, die wunderbar trocken klingen und für vollkommene Entspannung beim Hörer sorgen. Einen Touch mehr Black Sabbath bietet hingegen „Rat Race“ mit seinem dommigen Mittelteil, der einfach nur Spaß macht.
Umgesetzt ist das alles mit einem sehr angenehmen Retro-Charme, der sich allerdings nicht an den aktuellen Trend anbiedert, sondern zu jedem Zeitpunkt authentisch wirkt.
So veröffentlichen TOMBSTONED mit ihrem selbstbetitelten Debüt ein entspanntes Album, das durchaus zu unterhalten weiß und Fans des Genres ein paar angenehme Stunden verschaffen wird. Schade nur, dass dem Ganzen irgendwie die individuelle Note fehlt, die TOMBSTONED von anderen, ähnlich orientierten Bands unterscheiden würde.
Wertung: 6 / 10