Review Tormented – Graveyard Lust (MCD)

  • Label: Soulfood, War Anthem
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Death Metal

Im Bereich des Oldschool Death Metal auf hörenswerte Newcomer zu stoßen, ist ein eher seltenes Erlebnis – gibt es in dem Bereich generell nicht sonderlich viele junge Bands, und wenn, dann klingen diese meist äußerst verzichtbar.

Anders ist das bei TORMENTED, welche sich 2008 gründeten und nun mit ihrer MCD „Graveyard Lust“ nach ihrem Debüt ihm Jahre 2009 sowie einer Split-EP 2011 ihren dritten Release veröffentlichen.
Was hier geboten wird, ist oldschool bis aufs Mark: Irgendwo zwischen Asphyx, Dismember, Entombed und Death einzuordnen, prügelt sich das Quartett durch die knapp 25 Minuten Spielzeit, während Axelsons Gesang dem Ganzen durch seine Ähnlichkeit mit Nocturno Culto von Darkthrone beziehungsweise Sarke mehr als nur eine Prise Rock’n’Roll-Charme verleiht. Der Sound ist dabei herrlich räudig gehalten, jedoch weit davon entfernt, garagig zu klingen: Hier rumpelt und mumpft nichts, stattdessen bekommt man dreckige Gitarren und ein sehr differenziert aufgenommenes Schlagzeug vor den Latz geknallt.
Dass TORMENTED mit dieser gebündelten Ladung Tradition nicht langweilen, ist sicherlich nicht zuletzt der relativ überschaubaren Spielzeit der EP zu verdanken – doch ganz gewiss nicht ausschließlich. Denn wo beispielsweise Asphyx schon immer und gerade beim letzten Album damit zu kämpfen hatten, dass die Songs zu ähnlich, zu behäbig und damit auf Dauer zu monoton ausgefallen sind, rotzen TORMENTED ihr Material frisch und froh heraus, dass es eine wahre Freude ist. Ob Mid- oder Uptempo – die Schweden fühlen sich in allen Bereichen sichtlich pudelwohl… mit entsprechendem Ergebnis.

Dass Bassist Roberth Karlsson als Shouter bei den Modern Metallern Scar Symmetry aktiv ist, sollte an dieser Stelle fast verschwiegen werden, könnte das doch beim ein oder anderen Oldschool-Deather für eine gerunzelte Stirn und einen Punktabzug in „Credibility“ sorgen – verdient haben TORMENTED das jedoch beim besten Willen nicht – denn „Graveyard Lust“ macht vor allem eines: Lust auf mehr.

Keine Wertung

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