Das Cover von "Wolves Reign" von Wolfpakk

Review Wolfpakk – Wolves Reign

Als Mad-Max-Boss Michael Voss und Crystal-Ball-Chef Mark Sweeney vor guten fünf Jahren das erste Album ihres Großprojektes WOLFPAKK veröffentlichten, wussten die Herren vermutlich selbst noch nicht, ob es sich dabei um mehr als eine einmalige Sachen handeln würde. Inzwischen konnten sich WOLFPAKK jedoch als regelmäßiges Gipfeltreffen unterschiedlichster Hochkaräter der Hard-Rock- und Heavy-Metal-Szene etablieren und auch für ihr viertes Album „Wolves Reign“ haben die beiden Macher wieder allerhand Rocker von Rang und Namen versammelt.

Wie schon in der Vergangenheit gibt es auch auf „Wolves Reign“ wieder ziemlich gitarrenlastigen Melodic Metal, der zwar stets Wert auf Pathos legt, dabei aber die übermäßig kitschig ausfällt. Zumindest die meiste Zeit nicht, denn auch auf diesem Album bestätigen Ausnahmen die Regel. Schon im Opener „Falling“ liefern WOLFPAKK also traditionsbewussten und melodieschwangeren Heavy Metal, der dank des Mitwirkens von Delain-Gitarrist Timo Somers mit ziemlich ausgefuchsten Leadgitarren für einen gelungene Auftakt sorgt. Hier fällt sofort auf, dass WOLFPAKK ihr neues Album in eine wirklich fette Produktion verpackt haben, die mit schön präsenten Gitarren und einem wahrhaft mächtigen Schlagzeug punktet.

Stichwort kitschbefreit: Mit „Run All Night“ folgt sogleich ein ziemlich ruppiger, moderner Brecher und „Blood Brothers“ ist ein stadiontauglicher Headbanger geführt von der unverkennbaren Saxon-Stimme Biff Byford. Dabei ist dieses Album bestimmt kein Meilenstein der musikalischen Innovation, aber von absoluten Vollprofis mit sehr viel Spielfreude vorgetragen. Das Songwriting folgt natürlich den gewohnten Bahnen, fällt aber grundsolide aus und bietet einige wirklich großen Momente – dazu gehören sicher die Gitarrensoli von Brad Gillis und George Lynch in „Blood Brothers“ bzw. dem Titeltrack, aber auch die Gesangpassagen von TNT-Sänger Tony Harnell und Pretty-Maids-Fronter Ronnie Atkins. Bei einem Allstar-Projekt wie WOLFPAKK geht es jedoch auch nicht nur um die Musik, sondern auch darum, wer sie vorträgt.

Und hier punkten WOLFPAKK besonders: Musiker wie der ehemalige W.A.S.P.-Gitarrist Chris Holmes, der kroatische Saitenhexer Alen Brentini oder auch Tyketto-Sänger Danny Vaughn und Grim-Reaper-Boss Steve Grimmett – um nur wenige zu nennen – sind allesamt spannende Künstler, die von den Köpfen der „großen“ Allstar-Projekte wie Avantasia oder Ayreon noch nicht um Mitarbeit gebeten wurden. Umso schöner, dass WOLFPAKK sie versammelt haben, denn das führt auf „Wolves Reign“ zu allerhand aufregenden Konstellationen und gibt diesem Album obendrein einen gewissen Seltenheitswert.

Obendrein demonstrieren die Herren hier deutlich hörbar zunehmende Routine beim Songwriting: Seit ihrem etwas durchwachsenen Debüt bis hin zu „Wolves Reign“, auf dem Michael Voss und Mark Sweeney WOLFPAKK als gut geölte Heavy-Metal-Maschine präsentieren, hat das Songwriter-Duo einen ziemlich weiten Weg zurückgelegt. Dieses Album fällt einmal mehr angenehn abwechslungsreich aus und von kernigen Hard Rock wie „Inside The Animal Mind“ oder dem knackigen Rausschmeißer „I’m Onto You“ über traditionellen Heavy Metal bis hin zu europäisch geprägtem Power Metal wie etwa in „No Remorse“ oder „Commandments“ wird hier alles geboten – inklusive der triefenden “Oh Mensch“-Ballade „Tomorrowland“. Gehört eben auch dazu.

Dank dem hochkarätigen Aufgebot talentierter Rockmusiker, welches die beiden Leitwölfe Michael Voss und Mark Sweeney von Album zu Album präsentieren, sind WOLFPAKK inzwischen aus dem Melodic Metal nicht mehr wegzudenken. Auch für „Wolves Reign“ haben die Herren wieder elf durchweg starke Heavy Metal-Songs geschrieben und konnten für deren Umsetzung eine Unmenge großer Namen anwerben, von denen man einige bei der Konkurrenz vergeblich sucht. Nicht nur Fans der Beteiligten kommen mit WOLFPAKK voll auf ihre Kosten.

Wertung: 8 / 10

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