Das Cover des Debüts von Wolfpakk

Review Wolfpakk – Wolfpakk

Mammut-Projekte gehören im Heavy Metal seit Avantasia und Ayreon zum guten Ton, wobei stets gilt: Je mehr Gäste, umso besser – das dachten sich auch die Herren Michael Voss und Mark Sweeney, die nun eine solche Zusammenarbeit unter dem Namen WOLFPAKK ins Leben gerufen haben, wobei die entsprechende Promo-Maschinerie bereits im Vorfeld keine Gelegenheit ausließ, mit deren Herkunft bei Bands wie Mad Max bzw. Crystal Ball hausieren zu gehen.

Für ihr gleichnamiges Debüt haben WOLFPAKK nun also tatsächlich allerhand namhafte Gastmusiker ins Studio bewegt, wobei sich die Verantwortlichen zumindest im Vorfeld weithin darüber ausgeschwiegen haben, wer nun genau wo zu hören ist – der Gentleman genießt und schweigt nun mal. Musikalisch bietet die Truppe dabei allemal gut gemachten Melodic Metal, der jedoch keineswegs mit den Grenzen des Genres in Konflikt kommen wird. Allerdings war es nach eigener Aussage der Initiatoren aber auch Ziel des Projekts, eine “lupenreine Hard-Rock- und Metal-CD zu zimmern“ und das hat hier ohne Weiteres geklappt.

Der Opener „Sirens“ geht dabei gut nach vorne, hebt mit klebrigen Synthie-Streichern und schwülstigen Refrains jedoch auch schon das Kitsch-Niveau reichlich in die Höhe – im weiteren Verlauf des Album soll sich schnell zeigen, dass die Stärken von WOLFPAKK eher in rockigen Nummern wie „Slam Down The Hammer“, in dem sich ein gewisser Paul Shortino die Ehre gibt, „Reptile’s Kiss“ und „Ride The Bullet“ (inklusive Gastauftritt von Tony Martin) liegen. In bombastischeren Momenten wie „Lost“ zeigen Synthie-Elemente und ultra-kitschige Refrains nebst Opernsängerin schlicht die Grenzen von Produktion und Songwriting auf.

An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass der Erzähler in „Let Me Die“ offenbar direkt aus Manowars „Dark Avenger“ importiert wurde und in Sachen Peinlichkeit kaum zu überbieten ist – derartiges funktioniert schlichtweg nur bei Eric Adams und Konsorten und auch der groß angelegte Rausschmeißer „Wolfony“ ist mit Streichern aus der Konservendose und Wolfsgeheul trotz Gastauftritt eines gewissen Tim „Ripper“ Owens etwas zu viel des Guten… Ansonsten trumpfen WOLFPAKK mit allerhand Gänsehaut verdächtigen Melodien und mitreißenden Refrains auf, die insbesondere für Helloween-Fans interessant sein dürften und auch die musikalische Leistung aller Beteiligten verdient an dieser Stelle ein dickes Lob – von einer solchen Konzentration an Vollblutmusikern hätte man aber ohnehin nichts anderes erwartet.

Auch wenn WOLFPAKK auf ihrem Debüt mit durchweg soliden und gar einigen großartigen Songs aufwarten, wird die Truppe wohl vorerst nicht in die gleiche Liga aufsteigen, in der Mega-Projekte wie die eingangs erwähnten Avantasia und auch Ayreon rangieren – dazu ist das Material schlichtweg nicht zwingend genug. Dennoch dürfte die Musik auf „Wolfpakk“ gerade für eingefleischte Melodic-Metal-Jünger nicht uninteressant sein, weshalb Proberhören durchaus empfohlen ist.

Wertung: 6.5 / 10

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