Review Words Of Farewell – Immersion

Melodic Death Metal aus deutschen Landen wird zur Zeit immer häufiger geboten: Waren es letztes Jahr Bands wie Night In Gales und Leviathan, die mit hochkarätigen Releases überzeugen konnten, sind es nun die, wie die beiden anderen Bands, aus Nordrhein-Westfalen stammenden WORDS OF FAREWELL, die nach immerhin bereits sechsjährigem Bestehen, einer Demo und einer EP mit „Immersion“ ihr Debüt auf AFM Records feiern.

Die ersten Songs klingen wie so oft nach modernem Melodic Death Metal, mit hymnischen Refrains, meist zweistimmigen Gitarren, abwechslungsreichem Drumming und fast schon Power-Metal-artigen Gitarrensoli. Generell sind die Riffs stets sehr verspielt – wer also auf eine Menge Melodie steht, sollte hier bedient werden. Gleichzeitig nehmen sich die Gitarristen zeitweise zu Gunsten ruhiger Zwischenspiele zurück, so zum Beispiel in „Ever After“.
Trotz aller Virtuosität vermisst man auf „Immersion“ ein bisschen die Songs, die aus dem Schema ausbrechen: Einen richtig temporeichen, harten Kracher oder eine ruhige (Halb-)Ballade sucht man vergebens – zwar ist „A Second Thought“ recht flott unterwegs, gleichzeitig aber kein musikalisches Highlight. Und das Interlude „Auriga“ leitet zwar ganz gut in den großartigen Song „The Great Escape“ ein, welcher durch das fantastische Zusammenspiel von melodischen Gitarren und Keyboards im Refrain punkten kann, klingt aber streckenweise, als hätte man Samples von einer „Ocean Dreams“-CD entnommen – nicht so passend. In „Urban Panorama“ kommen auch mal Metalcore-lastige, triolische Gitarren durch, während „Vagrant Story“ mit sehr coolen Drumcomputern startet. „Sundown Serenade“ hält weiterhin ruhige Piano-Passagen parat, die man so vorher auf dem Album nicht findet.

Letztendlich krankt WORDS OF FAREWELL’s AFM-Debüt ein wenig an seiner Überfrachtetheit: Auf „Immersion“ passiert so viel, dass es zeitweise schwer fällt, den Überblick zu behalten – davon abgesehen kristallisieren sich durch die Omnipräsenz fiedeliger Gitarrenmelodien nur wenige Highlights heraus. Wenn die Band auf dem nächsten Album getreu dem Motto „Weniger ist mehr“ vorgeht und es dennoch schafft, mehr Glanzpunkte zu setzen, kann aber sicher was Großes draus werden.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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