Review Year Of The Goat – Angels‘ Necropolis

  • Label: Ván
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Hard Rock

Der nächste Ván-Release: YEAR OF THE GOAT brauchen fast anderthalb Jahre, um nach der EP „Luccem Ferre“ jetzt das Full-length-Debüt in Form von „Angels‘ Necropolis“ folgen zu lassen. Beeinflusst vom Okkult-Rock im Stile der Siebziger? Klingt wie immer vielversprechend. Bands wie The Devil’s Blood oder Ghost sind beste Beispiele und an bisher gesammelten Lorbeeren fehlt es den Schweden auf jeden Fall nicht.

Vom ersten Song an wird klar, was die Scheibe ausmacht: Eingängige Gitarrenmelodien, eine klare, warme Produktion und die außergewöhnliche Stimme von Thomas „Sabbathi“ Erickson (ebenso wie Gitarrist Per Broddesson bei der Doom-Metal-Band Griftegård aktiv). Gleich der Opener „For The King“ hat Hitpotenzial, das folgende „Angels‘ Necropolis“ ist ein Höhepunkt der Scheibe – hier zeigen YEAR OF THE GOAT ihr großartiges Potenzial in Sachen Songwriting: Über den ruhigen Parts steht zunächst Ericksons gefühlvolle und theatralische Stimme, bevor ab der Hälfte des Zehn-Minuten-Songs ein mitreißendes, wahnsinnig cooles Riff einsetzt. Auch wenn das Auftreten der Band, das Coverartwork und die Texte eine okkulte Atmosphäre versprühen – die Musik an und für sich schafft das leider zu selten. Viel mehr ist an der Scheibe aber eigentlich nicht auszusetzen. Die Lieder sind super arrangiert, haben tolle Soli und das dezent eingesetzte Keyboard passt perfekt zur frischen Ausstrahlung des Albums. Schwächen sind bei bestem Willen Mangelware, denn „Angels‘ Necropilis“ hat Klasse – in jeder Hinsicht. Wenn Kühnemund und Co. auf die Band Loblieder singen, ist das vielleicht nachvollziehbar. Trotzdem will die Scheibe das ganz große Feuerwerk nicht zünden, weil zu wenige Momente hängen bleiben, die den Finger nach dem Durchgang sofort wieder auf Play drücken lassen. Freilich, (wie so oft) braucht ein Album mehrere Durchgänge um sich zu entfalten, aber Schönhören kann auch keine Alternative sein.

Was soll ein Leser nun mit so einer zwiespältigen Review anfangen? Klar ist: Wer in irgendeiner Weise mit Okkult Rock etwas anzufangen weiß, kann blind zugreifen. Worte wie „Enttäuschung“ wären sicherlich fehl am Platz. Die EP „Luccem Ferre“ klang dennoch einfach intuitiver, lebendiger und gefühlvoller.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Michael

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