Interview mit Tim Vantol

Bereits im Oktober 2015 trafen wir uns mit TIM VANTOL bei seinem Gastspiel im Milla in München auf seiner Europatour, die er nach etlichen Soloshows wieder mit einer kompletten Band bestritt. In unserem Gespräch zeigte sich der sympathische Holländer schwer beeindruckt von seinem wachsenden Bekanntheitsgrad, sprach über die Vor- und Nachteile von Band- und Solokonzerten und schilderte uns seine Liebe zur Akustikgitarre.

Tim Vantol Header

Hi Tim, super, dass wir dieses Interview endlich führen können! Wir hatten vor ein paar Jahren schon auf dem Monster Bash in München am Merch geredet…
Ah, cool, ich erinnere mich sehr gut an das Wochenende, ich hab das wirklich genossen. Das war eines der besten Wochenenden überhaupt, da habe ich ja auch auf dem Groezrock gespielt. Das ist wirklich eines der Highlights meiner musikalischen Laufbahn.

Du spielst heute im Milla die zehnte Show auf dieser doch recht langen Tour. Wie lief es denn bisher?
Oh man, echt, schon die zehnte Show? Wo geht denn die Zeit hin! (lacht) Es ist wirklich großartig, es läuft so gut, das ist kaum zu glauben. Ich mache das jetzt seit sechs Jahren. Ich habe am Anfang vor fünf Leuten gespielt, dann vor zehn, dann vor zwanzig… Es war wirklich ein langer Weg, aber es zahlt sich irgendwann aus. Einige der letzten Shows waren wirklich irre. Du stehst auf der Bühne, und auf einmal denkst du dir, Fuck, da sind so viele Leute gerade! Das ist schon seltsam. Aber ich genieße es total. Ich spiele dieses Mal ja auch wieder mit einer komplett anderen Band, ich wechsle das ja ständig durch. Und ich sag dir, es ist wieder so eine tolle Truppe, gute Leute, gute Musiker… (in diesem Moment kommt der Gitarrist von Tims aktueller Band in den Raum) …unser Gitarrist ist ein bisschen seltsam, aber na gut… (lacht) Aber ernsthaft: Die Jungs sind großartig und wir haben eine tolle Zeit.

Gibt es irgendwelche lustigen Anekdoten?
Nein, eigentlich nicht… Es läuft alles so entspannt ab, man könnte uns schon fast als Langweiler bezeichnen. Wir erholen uns gut, wir schlafen gut, wir feiern keine wilden Parties, haben nur ein paar Drinks hier und da und sind prinzipiell einfach nur entspannt.

Tim Vantol 02 (By Joe Davis)

Willst du uns vorstellen, mit wem du auf dieser Tour zusammen spielst und woher du die Jungs kennst?
Ja gern! Das ist zum einen Hector aus Spanien. Ich will auf meinen Tourneen immer Leute um mich haben, die Lust darauf haben, mit mir zu spielen und die Songs auch gut spielen können – aber das wichtigste ist mir immer, dass wir auf einer menschlichen Ebene zusammenpassen. Ich habe lieber jemanden in der Band, der eine echt tolle Person ist und dafür technisch nicht ganz so versiert ist, als einen großartigen Musiker, der ein Arsch ist. Dieses Jahr habe ich in dieser Hinsicht einfach riesiges Glück. Einige der Jungs kannte ich gar nicht so gut vorher, also wir waren keine super engen Freunde vorher. Hector kenne ich schon einige Jahre, als er damals Shows in seiner Heimatstadt in Spanien für uns gebucht hat. Wir haben nach einem Bassspieler gesucht, hatten total viele Ideen und dann ist mir Hector eingefallen, und ich habe mich daran erinnert, dass er ja Bass spielt.Ich hatte zwar keine Ahnung, ob er auch gut spielen kann, aber ich wollte ihn dabei haben, weil er so ein guter Typ ist. Am Anfang war er noch etwas zurückhaltend, aber ich hab ihn dann überzeugt und er ist hier her geflogen. An der Gitarre haben wir Adrian aus dem Süden der Niederlande dabei, ein absolut irrer Gitarrist, im positiven Sinn! Bisher hatten wir es nicht geschafft, gemeinsam auf Tour zu gehen, da er einen Job hat und es zeitlich nicht wirklich möglich machen konnte. Er hat immer nur einzelne Shows mit mir gespielt. Aber jetzt ist er wirklich komplett dabei, was echt fabelhaft ist. [Hier gab es ein Problem mit der Aufnahme, daher sind Tims Ausführungen zu seinem Drummer leider verloren gegangen, Anm. d. Red.]

Was macht mehr Spaß, alleine oder mit Band aufzutreten? Auf deinen Alben hast du ja bei fast allen Songs eine ganze Band dabei.
Das sind wirklich zwei komplett unterschiedliche Dinge. Wenn ich alleine auf der Bühne stehe, dann fühlt es sich für mich so an, als wäre ich komplett nackt. Ich würde sagen, es ist emotionaler, wenn ich alleine spiele. Das ist super, weil ich machen kann, was ich will. Wenn ich zum Beispiel irgend einen Song verkacke, dann kann ich das irgendwie hinbiegen, und niemand wird es merken, außer jemand kennt wirklich jedes einzelne Wort meiner Nummern. Es ist auch ziemlich leicht zu reisen, ich habe dann nur einen Tourmanager dabei, der mir hilft. Ich hatte beispielsweise mal einen Freund von mir aus England dabei, der auch bei mir gewohnt hat, und wir hatten wirklich die beste Zeit unseres Lebens. Wir haben uns nie gestritten, und haben echt gemacht, was wir wollten.
Aber ich liebe auch die Energie, wenn ich mit einer Band auf der Bühne stehe. Das ist einfach eine größere Party. Es ist schön über die Bühne zu schauen und zu merken, dass man hier grade mit einem Haufen richtig guter Freunde steht. Ich finde es auch super, als Supportact zu spielen, das muss ich halt alleine machen. Und ich liebe es, wenn an einem Abend lauter Band spielen und ich bin der einzige, der da alleine steht. Ich denke mir dann immer nur: Scheiß drauf, go for it! Also zusammengefasst: Ich finde beides super. Bei der Band muss ich halt aufpassen, dass ich präziser spiele, ansonsten spiele ich gerne einfach mal, worauf ich Lust habe.

Tim Vantol 01 (by svn pht)Also gab es bisher und wird es in absehbarer Zeit auch keine Supportshows mit einer ganzen Band geben? Auch nicht mit den Donots Ende des Jahres?
Nein, wir haben das wirklich bisher noch nicht gemacht. Auf den kommenden Shows mit den Donots, auf die ich mich unglaublich freue, werde ich auch alleine auftreten. Sie hatten mich von sich aus gefragt, ob ich mit ihnen spielen will, und ungelogen: Das sind die nettesten Jungs überhaupt. Ich sage das jetzt nicht einfach so, ich mein das wirklich ernst. Ich freue mich wahnsinnig auf die Shows, aber ich freue mich vielleicht fast noch mehr darauf, mit den Jungs abzuhängen. Dasselbe gilt für Chuck Ragan und sein Team.

Wie bist du denn eigentlich in Kontakt mit den unterschiedlichen Bands gekommen? Chuck Ragan liegt ja musikalisch auch noch nahe, aber die Donots sind ja schon eine Spurt härter als deine Musik, zumindest wenn du alleine auftrittst.
Meistens fragen sie mich einfach, oder das Management. Gleichzeitig kennen sich auch die Booker untereinander und irgendwie man lernt sich bei Festivals zum Beispiel kennen… Aber ich finde das auch schön, mit unterschiedlichen Bands zu spielen. Das zeigt doch, dass es einfach keine Rolle spielt, welche Musikstile da zusammen geworfen werden. Ich war auf Tour mit Bands, wo man sich schon fragen könnte, warum wir da jetzt gemeinsam spielen. Ich finde das super.

Soloshows, Auftritte mit deiner Band, Supportshows: Es wirkt auf mich so, als wärst du wirklich ununterbrochen auf Tour.
Hm, letztes Jahr war es ein bisschen ruhiger, finde ich. Aber ja, in der Vergangenheit war ich auf jeden Fall aktiver und das vermisse ich auch ein bisschen. Aber es hat sich einiges verändert, wir mussten ein paar Probleme lösen und es haben sich neue Dinge entwickelt und jetzt müssen wir wieder einen richtigen Weg finden. Ich hab jetzt ein neues, großartiges Team, dem ich komplett vertraue.

Das Touren ist dein Leben, oder?
Ach, es ist einfach super auf Tour zu sein. Ich bin nicht der umgänglichste Mensch, wenn ich zu Hause sitze. Also für eine Zeit vielleicht, aber nicht zu lange. Ich glaube aber, das ist normal. Alle sagen immer: Ach es ist so schön, wenn du mal drei, vier Monate zu Hause bist. Ich mein, klar ist es schön, meine Familie, meine Freundin, meinen Hund zu sehen. Aber ich bin eben Musiker, ich kann nicht lange zu Hause hinter einem Computer sitzen und Kram abarbeiten – lass mich einfach auf die Straße, das ist mein Leben. Du hast einfach keine Zeit, zu Hause zu vermissen, wenn du auf Tour bist, nur in den kurzen Momenten wenn du alleine im Backstagebereich sitzt und Zeit zu denken hast. Deswegen fahre ich auch immer selber, weil ich so nicht dauernd nachdenke. Indem ich ständig so beschäftigt bin, ist es nicht so schwer für mich. Also klar, manchmal schon, das ist ja klar, aber ich glaube es ist viel härter für die Leute, die zu Hause auf mich warten, und für sie tut es mir auch wirklich Leid. Aber das ist eben, was wir machen müssen, was wir machen wollen und wie wir unsere Lebenserfahrung bekommen.

Du spielst auch sehr oft in Deutschland – hast du eine besondere Beziehung zu diesem Land?
Für mich ist Deutschland wirklich auf Platz 1. Hier funktioniert alles so gut, organisatorisch, das Publikum ist super, die fahren auch gerne ein bisschen, um uns zu sehen… Weißt du, es gibt so viele Länder, in denen bist du als Musiker entweder das ganz große Ding oder du bist gar nichts. In Deutschland gibt es in dieser Hinsicht so viele Zwischenstufen. Die Leute hier sind auch super nett, sie wollen dir immer helfen. Ich finde es generell schön, auf Tour zu sein und zu reisen, aber was die Shows betrifft, funktioniert es in Deutschland echt am besten für mich.

Tim Vantol 2Das letzte Album ist ja schon eine ganze Weile her: „If We Go Down, We Will Go Together“ ist 2013 erschienen.
Ja, damals habe ich es selbst veröffentlicht, später wurde es dann von Uncle M rereleased.

Wir hatten ja schon angesprochen, dass bisher immer auch eine Band auf dem Album war, live spielst du aber oft solo – wie planst du das auf dem kommenden Album zu machen?
Ganz genau so wie bisher. Wir spielen auch ein paar neue Songs heute Abend und darauf freue ich mich schon sehr, weil ich die Nummern total gerne spiele. Aber ich hab auch schon mit ein paar Freunden von mir geredet und ihnen gleich gesagt: Das neue Album wird jetzt nicht direkt besser als meine alten Alben – es wird einfach ein neues TIM-VANTOL-Album. So viele Bands legen die Messlatte so hoch und sagen, dass das neue Album unbedingt besser werden muss als das davor. Ich mein, ich hoffe schon, dass mein nächstes Album besser produziert ist und einen besseren Sound hat. Aber abgesehen davon spiele ich die Lieder, auf die ich Lust habe und das sind hoffentlich Songs, die auch auf den anderen Alben hätten sein können. Klar, man wird mit der Zeit besser im Songwriting und man entwickelt sich musikalisch ein bisschen weiter, aber insgesamt: Es wird ein TIM-VANTOL-Albun sein.

Das klingt auf jeden Fall nach einer guten Einstellung. Wann können wir denn mit einer neuen Veröffentlichung rechnen?
(lacht) Oh man. Ich habe schon so vielen Leuten versprochen, dass es bald rauskommen wird, ich glaube schon seit zwei Jahren. Ich muss also ein bisschen vorsichtig sein. Nein, Spaß. Also der Plan sieht vor, dass ich jetzt diese Tour spiele, danach werde ich dann auf meinen ersten Urlaub seit sechs Jahren fahren, dann werde ich im Dezember 2015 ins Studio gehen. Das ist zumindest der Plan, aber Pläne können sich ja auch immer noch ändern… Nein, ich bin wirklich komplett auf Dezember fokussiert, also früh nächstes Jahr… oder zumindest irgendwann nächstes Jahr (lacht) wird das Album dann endlich erschienen. Ich freue mich schon so darauf.

Ich habe jetzt im Vorfeld versucht zu recherchieren, wann du bei Antillectual gespielt hast, aber irgendwie konnte ich nichts finden…
Ok, nachdem du das grade ansprichst, muss ich eine Sache klarstellen. Ich finde, Leute machen da ein Riesending draus, dass ich ein Mitglied bei Antillectual war. Aber ich war da nur ein halbes Jahr dabei. Versteh mich nicht falsch, ich mag die Band total gerne und die Jungs sind super und total motiviert. Aber: Ich sehe mich selber nicht als Mitglied. Ich habe da ein halbes Jahr Bass gespielt, einige tolle Shows gehabt. Aber dass da so viele Leute ankommen und sagen: TIM VANTOL, der ehemalige Bassist von Antillectual; ich seh das einfach nicht so. Wenn ich da ein Jahr gewesen wäre, ok, aber so?

Tim Vantol 03 (by Joe Davis)

Der Grund warum ich frage ist, dass du ja einen Punk- und Hardcore-Hintergrund hast, auch bei anderen Bands, in denen du früher warst. Gerade gibt es ja eine große Aufmerksamkeit für Musiker, die aus dieser Richtung kommen, jetzt aber alleine eher folklastige Musik spielen, wie du, wie Chuck Ragan, wie Frank Turner, Dave Hause und Brian Fallon sind jetzt auch alleine unterwegs. Wie hast du das für dich entschieden, eher in diese akkustische Folkpunk-Richtung zu gehen?
Für mich war das ganz einfach. Ich habe in vielen Bands gespielt und ich war immer der übermotivierte Kerl in der Band, der versucht hat, die anderen dazu zu bringen, mehr Shows zu spielen. Alle meinten immer, ja, wir wollen das und das und das, und ich hab versucht, dass dann mal wirklich aktiv vorwärts zu bringen. Aber: Die anderen hatten halt keine Lust dafür zu arbeiten. Das hat wirklich meine Gefühle verletzt, weil ich so viel Energie und Arbeit in diese Bands gesteckt habe, aber nichts zurückkam, obwohl sie das auch wollten – zumindest haben sie das gesagt. Es war dann immer so, dass sie sich dachten, ok, TIM macht das schon. Dann hat ein Freund von mir mich mit zu einem Konzert von Chuck Ragan in Holland genommen, vor vielleicht vierzig Leuten. Und das war der Moment, als ich mir dachte: Ja, er hat vollkommen recht. Nur er und seine Akustikgitarre. Warum nicht? Dann habe ich mir eine Akustikgitarre geholt und so ging das los. Ich habe meine Songs sowieso immer alleine geschrieben, also hat sich nicht wirklich viel verändert. Es ist aber so viel einfacher, das alleine zu machen. Und ich wollte das jetzt probieren, solange ich noch jung bin.

Kannst du dir erklären, warum diese Art von Musik gerade relativ erfolgreich ist?
Ja, ich sehe das auch so, dass viele gerade diese Folkschiene fahren. Aber ich mein: Was soll man denn mit einer Akustikgitarre ansonsten machen? Gleichzeitig ist diese Musik auch offener für andere Genres. Die Leute die Pop hören kommen damit klar, die Leute die Rock hören kommen damit klar, die Punkkids kommen damit klar – man kann einfach mehr Menschen damit erreichen. Das sieht man ja auch daran, dass ich mit den Donots spiele – das passt zusammen, auch wenn es auf den ersten Blick ein bisschen irritierend ist. Es ist dasselbe, nur lauter. Wenn man diese ganzen Bands nimmt und einfach auf das Wesentliche reduziert, dann hast du eine Stimme und eine Akustikgitarre. Dazu kommt, dass ich den Klang der Akustikgitarre einfach liebe und es dadurch einfach ist, alleine Musik zu machen. Du kannst einfach ohne Anlage spielen. Überall. Ohne Probleme. Warum Leute derzeit so darauf abfahren? Ich weiß es nicht. Es gibt ja so viele verschiedene Arten, akustisch zu spielen: sehr leise, oder voller Energie; und das funktioniert alles!
Wenn man feststellt, dass es da gerade eine große Welle gibt, dann muss darf man aber auch nicht vergessen, dass wir früher und auch heute noch Künstler hatten und haben wie beispielsweise Johnny Cash, Bob Dylan, Pete Seeger, die das alles schon gemacht haben. Es war schon immer da und es wird auch immer so bleiben. Am Ende des Tages ist es einfach die Essenz, nichts Spezielles. Man kann seine Gefühle auch viel besser rüberbringen, wenn es einfach nur ein Musiker und seine Akustikgitarre ist.

Tim VantolSiehst du dich selbst denn in einer Tradition von politischem Singer-Songwriter-Ideal? Ich spreche hier besonders über dein Lied über Sterbehilfe, „Mercy Will Kill Me“, der dir ja sehr wichtig ist, wie man auch an den Ansagen auf deinen Konzerten jedes Mal hören kann.
Hm, weißt du, meine Lieder und meine Texte sind einfach meine Meinung. Das behandelt das, was in meinem Leben los ist. Wenn ich einen Song über etwas schreiben will, das mich gerade bewegt, dann tu ich das. Und das kann alles sein. Ich bin nicht hier, um Leuten zu sagen, was sie tun sollen. Überhaupt nicht. Das will ich auch nicht. Ein bisschen ist es auch wie Therapie, wenn man da steht und seine Songs singt. Einige Lieder sind extrem persönlich, andere sind eben über etwas, das mich bewegt. Ich schaue gerne Dokumentationen und manches macht mich sehr wütend, andere Dinge machen mich sehr glücklich. Dann hast du noch deinen Alltag, mit dem du klar kommen musst. Letztendlich bin es ich, den du bekommst, wenn du meine Musik hörst. Es gibt sicher auch Lieder die total direkt und persönlich für mich sind, aber die dennoch offen für Interpretation für andere sind. Nehmen wir den Song „Apologies I Have Some“: Ein sehr gutes Magazin in Holland hat darüber geschrieben, dass es eines der besten Liebeslieder aller Zeiten ist. Ich hab das Lied aber kein bisschen als Liebeslied geschrieben. Am Anfang war ich gleich so „Oh nein, das ist kein Liebeslied, das hab ich nicht so gemeint, wie könnt ihr nur“, aber dann ist mir klar geworden, dass das halt total cool ist, wenn das jemand so sieht. Wenn ich zum Beispiel in einem Lied über Treppen singe, dann habe ich dunkelbraune Eichentreppen mit einem silbernen Geländer im Kopf. Aber ich lass es für dich offen, du kannst es mit deinen eigenen Bildern füllen. Das finde ich sehr wichtig.
Vor zwei Tagen hat mir ein Mädchen gesagt, dass „Bitter Morning Taste“ für sie ein unglaublich wichtiges Lied ist, weil sie einen guten Freund verloren hat. Das ist schon hart, so etwas zu hören, aber zur gleichen Zeit freut es mich unglaublich, dass Menschen etwas mit meinen Songs machen können. Ich sehe mich auf jeden Fall nicht als Sprachrohr oder jemand, der anderen etwas aufdringen will. Wenn Leute mitsingen und eine Verbindung zu den Songs finden, dann ist das aber natürlich großartig.

Dann zum Abschluss noch eine allgemeinere Frage: Gibt es denn irgend jemanden mit dem du gerne musikalisch zusammenarbeiten würdest? Wer kommt als erstes in deinen Kopf?
Oh man, da gibt es hunderte Leute. Das erste was mir gerade einfällt ist aber keine musikalische Kollaboration, sondern eine Barbecue-Kollaboration mit Bruce Springsteen. (lacht) Aber was die Musik betrifft, hm… Ich bin ein großer Fan der Averett Brothers, eine großartige Band und eine der besten Shows die ich je gesehen hab, weil sie nicht perfekt war. Ich mag das sehr, wenn Bands etwas verkacken und sich anstrengen und das dann irgendwie hinbiegen und es schlüssig klingt. Wen gibt es noch… Jason Isbell, Chuck Ragan, die Donots… das sind einfach tolle Leute, mit denen würde ich gerne mal was machen. Schade, dass nicht alle Leute so toll sind. (lacht)

 

Im März und April 2016 ist TIM VANTOL als Support für Itchy Poopzkid auf deutschen, österreichischen und schweizerischen Bühnen zu sehen. An folgenden Terminen habt ihr die Chance, den sympathischen Holländer alleine mit seiner Akustikgitarre und seiner Stimme zu sehen:

05.03. Bausendorf – Riez (ohne Itchy Poopzkid)
24.03 Freiburg – Jazzhaus
25.03. Zürich (CH) – Dynamo
31.03. Jena – Kassablanca
01.04. Magdeburg – Factory
02.04. Rostock – MAU Club
08.04. Düsseldorf – Stahlwerk
14.04. Frankfurt – Batschkapp
15.04. Essen – Weststadthalle
16.04. Kiel – Orange Club
20.04. Augsburg – Kantine
21.04. Linz (AT) – Posthof
22.04. Erlangen – E-Werk

 

Copyright Bild 2 und 5: Joe Davis
Copyright Bild 3: svn pht

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