Interview mit Manuel von Hate Force One

HATE FORCE ONE sind eine junge Death Metal Band aus dem Westen der Republik, die Im Juni mit ihrem Debüt „Wave OF Destruction“ für Aufmerksamkeit sorgen konnten. Nun stellt sich Drummer Mannuel unseren Fragen rund um die Truppe.

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Zuerst einmal vielen Dank, dass du dir hierfür Zeit nimmst! Wie geht es dir?
Danke, mir geht es gut. Ich komme gerade frisch erholt aus meinem dreiwöchigen Urlaub. Ich konnte mich auf dem einen oder anderen Festival als Besucher austoben und freue mich jetzt gerade schon wieder tierisch auf das anstehende „NRW-Death-Fest“.

Da euch wahrscheinlich einige unserer Leser noch nicht kennen, stellt euch doch bitte kurz vor!
Ok, dass mache ich doch glatt. Wir sind eine 5-Köpfige Death Metal Combo aus Geseke (für die, die Geseke nicht kennen: es liegt zwischen Paderborn und Lippstadt).
Uns gibt es seit Ende 2008 und wir spielen in unserer aktuellen Formation seit Ende 2011 zusammen. Unserer HateCrew besteht aus: Alex (Gesang), Oempfi (Bass), Philipp und Degie (Gitarre) und mir (Manuel, Drums). Tja, und wir frönen dem Old School Death Metal mit einer ordentlichen Portion Moderne.

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Wodurch unterscheidet ihr euch von anderen jungen Bands des Genres?
In erster Linie sehen wir wesentlich besser aus als die meisten Death Metal Bands, hehe.
Nein, mal in Ernst… So großartig unterscheiden wir uns gar nicht von den meisten Bands unseres Genres. Wozu auch?!? Wir wollen ja Death Metal spielen, der Zuhörer will diesen hören, also warum das Rad neu erfinden? Klar bringen wir immer wieder unseren eigenen Touch mit in die Musik, aber im Großen und Ganzen ist es einfach verdammt grooviger Death Metal.

Euer Name lässt einen gewissen Humor vermuten – wie entstand er?
Eine ordentliche Portion Humor gehört ja wohl in das Genre Death Metal. Sonst wären Cannibal Corpse oder Carcass die bösesten Menschen auf diesem Planeten ;-)
Der Name entstand als Oempfi und ich einen Videoabend gemacht haben. Wir haben uns von Iron Maiden „Flight 666“ angeguckt. Wie geil ist es bitte sehr ein eigenes Flugzeug zu haben und es dann auch noch „Ed Force One“ zu nennen?!? Tja und nach nen paar Bier und noch mehr Schnaps war der Name HATE FORCE ONE geboren. Gut, dass wir uns den nächsten Morgen noch an den Namen erinnern konnten!

Im Juni habt ihr euer Debüt „Wave Of Destruction“  veröffentlicht – wie waren die Reaktionen von Fans und Presse?
Korrekt, am 21.06.13 ist unser Erstling in die Läden gekommen. Die Reaktionen der Fans sind durchweg positiv. Die feiern die Scheibe richtig ab. So soll es ja auch sein! Die Presse ist da ehr geteilter Meinung… Wir haben Kritiken von „Für mich das beste Album der ersten Jahreshälfte 2013“ bis hin zu „Kann man reinhören, man verpasst aber auch nix“. Aber das ist ja auch immer so eine Sache mit den Reviews. Wenn so nen Deutsch-Rock-Futzie unser Album bewerten soll, kann es doch nur in die Buchse gehen. Wir wurden schon mit Brutal-Death, Goregrind und sonstigen Musikrichtungen in Verbindung gebracht. Manchmal würde ich den Autoren mal gerne Bands vorspielen mit denen sie uns da vergleichen.
Meine Theorie ist ja, dass die einen mehrseitigen Würfel, bedruckt mit den diversesten Metalbands haben und dann einfach auswürfeln wie wir uns anhören: „Oh, guck mal an, NILE, naja, passt schon irgendwie.“ Am wichtigsten ist es uns echt, was die Fans denken. Die Kritiken nehmen wir uns sehr zu Herzen.

Wie geht ihr mit negativer bzw. positiver Kritik um? Wie wichtig ist euch das Feedback von Fans und Medien?
Beides nehmen wir dankend an, wenn es objektiv ist! Positives Feedback geht ja immer runter wie Öl. Mit dem negativen Feedback muss man erst mal umgehen können. Man wird von manchem Rezensenten schon echt auf das Übelste zerrissen.
Wir haben da aber im Vorfeld mit der gesamten Band drüber gesprochen, dass es auch solche Momente geben wird. Da muss man mit klarkommen!

Wie zufrieden bist du selbst mit dem Album? Gibt es retrospektiv etwas, was du lieber anders gemacht hättest?
„Wave Of Destruction“ ist schon sehr auf „Hochglanz“ produziert. Sprich sehr steril vom Sound. Das nächste Album wird definitiv wieder mehr Old-School-Sound bekommen. Aber im Großen und Ganzen sind wir mit dem Ergebnis schon sehr zufrieden.

Habt ihr auf dem Album ein bestimmtes Konzept verfolgt? Wenn ja, was hat euch zu diesem Schritt bewogen?
Ein ganz bestimmtes Konzept hatten wir beim ersten Album nicht. Uns war es immer wichtig, dass es gut voranmarschiert, bollert und gleichzeitig grooved. Unsere Musik sollte trotz Eingängigkeit nicht an Druck und Härte verlieren. Ich finde, dass uns das auch ganz gut gelungen ist.

Worum geht er primär in euren Texten?
Unsere Lyrics sind doch sehr zweigeteilt. Zum einen sind unsere Songs sehr sozialkritisch und befassen sich mit Missständen in der Gesellschaft. Die Manipulationskraft der Medien spielen dort z.B. ein wichtiges Thema. Die neueren Texte konzentrieren sich auf wichtigsten  Dinge im Leben: Zombies, haha.

Greifthate force one - wave of destruction das Cover auf irgendwelche Lyrics zurück? Wieso habt ihr gerade das ausgewählt?
Das Cover befasst sich mit dem Namen des Albums „Wave Of Destruction“. Inhaltlich geht es in dem gleichnamigen Titeltrack um die Welle der Vernichtung durch unsere Medien. Wäre jetzt aber doof gewesen ein Fernseher oder Radio auf das Cover zu packen. Deswegen wurde die „Wave Of Destruction“ auf dem Cover mal in Monsterform dargestellt. Wir finden das Cover alle so richtig geil! Und im Booklet sieht man dann auch noch, dass wir riesige Fans von Zombiefilmen sind.

Wer hat das Cover entworfen?
Das gesamte Layout stammt von Sebastian Jerke aus Münster. Der Junge hat es einfach mal richtig fett drauf uns ist mit der Zeit ein echt guter Freund von uns geworden. Besonders ich habe Stunden mit ihm telefoniert bis wir dann zu diesem Endergebnis gekommen sind. Sebastian hat unter anderem auch schon Covers für Misery Speaks, Bloodwork und Zodiac entworfen.

Wie läuft das Songwriting bei euch so ab? Trägt jeder etwas dazu bei oder ist das ein spezieller Prozess eines Bandmitgliedes?
Die meisten Songs entstehen gemeinsam beim jamen im Proberaum. Jeder kommt mal mit einzelnen Riff-Ideen und an diesen wird dann solange rumgefeilt bis das fertige Ergebnis uns alle zufriedenstellt. Bei den alten Songs stammen die meisten Riffs von Philipp, mittlerweile hat Degi ihn da allerdings überholt.
Aber wie gesagt, es kommt keiner von uns mit einem komplett fertigen Song in den Proberaum der dann eins zu eins übernommen wird.

Ihr habt in deinem Studio aufgenommen –  aus Gründen der Einfachheit oder wolltet ihr niemanden Externes?
Es stand für uns gar nicht zur Diskussion in ein anderes Studio zu gehen. Einfacher ging es für uns ja nicht. Wir wohnen alle relativ nah beieinander und konnten uns so richtig Zeit lassen. In einem gemieteten Studio hätten wir mit Sicherheit eine Phaziliarde Euro dafür bezahlt, haha.
Jetzt mal im Ernst… Wir konnten uns Zeit lassen, konnten ordentlich rumprobieren und mussten für die gesamte Produktion nichts bezahlen. Besser geht es doch gar nicht. Das Mastering wurde dann von „Eroc“ gemacht, der u.a. schon für Opeth gemasterd hat. Für mich war es natürlich eine sehr anstrengende Zeit, da ich selber spielen, recorden, mixen und produzieren musste. Aber es hat riesen Spaß gemacht. „Wave Of Destruction“ war meine erste „richtige“ Produktion. Denke dafür kann es sich hören lassen. Mittlerweile habe ich schon ein paar Bands produziert und die Ergebnisse werden immer besser. Dies ist aber stark der Tatsache geschuldet, dass ich momentan viel in neues Equipment investiere. Ihr könnt also mal echt auf die zweite Scheibe von uns gespannt sein.

Habt ihr das Album betourt eventuell einige Festivals gespielt bzw. ist etwas derartiges gelpant?
Noch nicht. Wir sind aber gerade dabei eine kleine Tour für 2014 auf die Beine zu stellen und uns durch diverse Freiluftkonzerte zu bolzen. Ist alles gar nicht so einfach an gescheite Gigs zu kommen. Wir haben auch von zwei Namenhaften Death Metal Bands ein Tourangebot bekommen. Diese mussten wir allerdings leider ablehnen, da die Kosten für den Nightliner usw. einfach nicht finanzierbar sind. Die großen Bands legen die Kosten auf die Vorbands um. So verpackt man dann das Thema „Pay2Play“ etwas schöner, ist vom Prinzip her allerdings nichts anderes.

Wie und wo kann man euch im Laufe des Jahres noch live erleben?
Wir sind eigentlich immer wieder mal zu einzelnen Gigs unterwegs. Schaut einfach mal auf unsere Facebookseite www.facebook.com/HateForceOne dort informieren wir immer rechtzeitig über neue Gigs.

Gibt es schon Pläne für ein zweites Album?
Aber hallo!! Die ersten Songs sind schon fertig. Eine erste Idee für das Layout ist mit Sebastian Jerke auch schon besprochen. Wenn das alles so hinhaut wie wir uns das vorstellen wird das ein richtig feines Teil, sowohl von der Musik als auch von der Aufmachung.

hate force on - inti1

Ok, erst einmal vielen Dank bis hier her. Zum Abschluss möchte ich gern noch das traditionelle Metal1-brainstorming mit dir machen:

Carcass: Geil, geil, geil…freue mich tierisch auf das neue Album „Surgical Steel“. Was ich bis jetzt gehört habe ist der Hammer!
Prism: Geht ja mal gar nicht. Genau solche Themen behandeln wir auf „Wave Of Destruction“. Wo kommen wir denn da bald hin wenn alles kontrolliert wird?!?
Bundestagswahlen: Im Metal und der Politik gilt eins: Fuck the Naziscum!
Biermischgetränke: Bier mit Korn oder Jägermeister. Sehr erfrischen und perfekt für die kleine Abkühlung zwischendurch ;-)
Power Metal: Steal, Sword, Dragon, Fiiirrrreeeeeeeeeeee. Nicht meins…aber wem es gefällt. Free-Jazz find ich schlimmer.

Vielen Dank für das Interview, falls du noch etwas hinzufügen möchtest, so gehören die letzten Worte dir!
Vielen Dank für dieses nette Interview. Schaut mal bei uns auf Facebook vorbei, kommt zu unseren Konzerten und trinkt danach ein kühles Biermischgetränk auf Hate Force Art mit uns!

Horns up & stay brutal
Euer Manuel von HATE FORCE ONE

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