Interview mit Mikko Saalovaara von Kiuas

„Finnische Saunaofen tut gut!“ Der Power Metal-Fünfer KIUAS kehrt mit seinem neuen Album „The new Dark Age“ ins Rampenlicht zurück. Anlässlich des Releases plauderten wir mit Saitenhexer Mikko über Instrumentalgeschrubbe, Finnland und Sänger Ilja.

English original…

Hy, Mikko!!! Vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview nimmst. Wie geht’s?
Mir geht’s großartig, es ist viel los. Das Album wurde hier in Finnland sehr gut aufgenommen.

„The New Dark Age“ ist im Kasten – habt ihr jetzt vor dem Release viel um die Ohren?
Jau, in Finnland ist es nun seit zwei Wochen draußen und es geht viel Promotion-Kram ab. Wir haben in Frühling und Sommer auch ungefähr 30 Gigs in Finnland, also sind wir gut beschäftigt.

Seid ihr mit dem Endprodukt vollkommen zufrieden?
Ja, völlig! Wir sind ehrlich gesagt ziemlich sicher, dass es unser bestes Album bis jetzt ist. Wir haben uns seit unseren ersten beiden Alben weiterentwickelt und auch viel mehr Zeit in die Arbeit an diesem investiert als wir es bei den letzten getan haben.

Was hat sich aus deiner Sicht gegenüber dem letzten Album am meisten weiterentwickelt?
Schwer zu sagen… natürlich haben wir uns individuell als Musiker weiterentwickelt, aber das wichtigste ist das Songwriting und die Arrangements, denn kein tolle instrumentales Feuerwerk rettet einen langweiligen Song. Auch die Produktion des Albums ist viel besser als zuvor, dank unserer Ko-Produzenten Nino Laurenne (der auch die Recordings gemacht hat) und Janne Joutsenniemi, und natürlich Mikko Karmila, der das Album abgemischt hat.

Das coole Cover-Artwork zeigt ja fünf anstatt vier apokalyptischen Reitern. Krieg, Hunger, Pest und Tod sind die klassischen – wer ist der Neue?
Hmmm… ich denke, das ist das Gummi-Eichhörnchen. Es ist immer durstig.

Wer von den Bandmitgliedern verkörpert wen?
Eigentlich verkörpern wir sie alle als ein Kollektiv: Wenn wir auf Tour gehen, sind wir sehr kriegerisch. Während der Tour sind wir die ganze Zeit sehr hungrig, und pleite. Nach der Tour haben wir alle möglichen Krankheiten und fühlen uns als wären wir tot.
Aaaa, das ist eine tolle Aufgabe für jeden, das herauszufinden, die Reiter sehen uns ähnlich genug, du solltest also in der Lage sein, die Zeichnungen mit unseren Fotos zu verbinden!

Wer ist die junge Dame, die zusammen mit Ilja „After the Storm“ singt? Wie kam es zur Zusammenarbeit?
Das ist die Schwester unseres Sängers Ilja, Anna-Maija. Sie ist ebenfalls eine sehr talentierte Sängerin und Musikerin. Wir hatten schon früher mit dem Gedanken gespielt, aber nun kam der richtige Song dafür.

„Kiuas War Anthem“ soll ja ganz offensichtlich eure neue Bandhymne werden. Repräsentiert der Song euren Stil perfekt?
Ja, musikalisch ist er sehr Kiuas, obwohl es einige übertriebene Elemente gibt, die Teil der rotzfrechen Attitüde des Songs sind. Insgesamt würde ich also sagen, dass er unseren Stil nicht perfekt repräsentiert… einer Person, die unsere Musik noch nicht gehört hat, zeigt er nur eine Seite von uns, er ist mehr als Schlachtenlied für die Kiuas-Armeen überall geschrieben!

Am Ende jenes Songs ist dieses Instrumentalgeschrabbel zu hören, mit dem Bands oft live ihre Lieder abschließen. Was soll damit bezweckt werden? Ich meine – auf der Bühne ist dabei Zeit zum Posen, aber auf CD?
Warum nicht? Das ist, nebenbei, keine neue Idee, obwohl mir gerade kein anderes Beispiel einfällt… nunja, all der alte Metal-Kram und Hardrock.

Du als ziemlich fähiger Gitarrist – denkst du, dass eine Band technisch hervorragende Musiker haben muss, um im Konkurrenzkampf zu bestehen (speziell im Power Metal)?
Danke! Jede Band braucht Musiker, die mit dem Kram oder dem Genre zurechtkommen, in dem sie unterwegs sind. Sie müssen nicht Meister dieses Genres sein. Einmal mehr kommt alles auf großartige Songs an. Super Fähigkeiten helfen allerdings immer, und das Niveau und der Wettbewerb sind extrem hoch bzw. groß, also kannst du nicht einfach ein paar Gitarrenstunden nehmen und dann rausgehen und erwarten, dass die Leute dir huldigen =).
Aber trotzdem, schau dir irgendeine Band an, die hervorragende Musiker hat – wenn sie erfolgreich sind, haben sie auch exzellente Songs.

Bei „To excel and ascend“ verwendet ihr im Intro orientalisch klingende Elemente; das ist zwar nicht neu, aber trotzdem cool. Aber irgendwie scheint keine Band ein Album auf solchen Elementen aufbauen zu wollen. Kannst du dir vorstellen, sowas als Kern eines Albums und nicht nur als Beiwerk zu verwenden?
Ja, definitiv! Ich hoffe, du hast Recht mit den anderen Bands, ich würde das gerne tun!

Gibt es ein finnisches „Nationalinstrument“? Und habt ihr schonmal überlegt, das bei euch einzusetzen?
Ja, die Kantele. Und ich habe sie ein wenig auf unserem ersten Album in einem Lied namens „Across the Snows“ gespielt. Es ist ein wunderschönes, hell klingendes Saiteninstrument und hat eine sehr starke Verbindung zur finnischen Mythologie und Tradition. Aus irgendeinem Grund gab es für sie keinen ordentlichen Platz mehr seit dem ersten Album, aber vielleicht auf dem nächsten…

Wie stehst du zu Humppa?
Nun, das ist eine lange Geschichte! Es ist nichts, was ich allzu ernstnehmen kann, aber für richtigen Spaß lege ich jedem nahe, sich einmal das finnische MODERNE Humppa-Ensemble Eläkeläiset anzuschauen.

Finnland ist das Land der Saunas, eure Band heißt übersetzt „Ofen“ – gehst du selbst auch gern in die Sauna?
Verdammt, ja! Es macht süchtig, ohne Sauna könnte ich nicht leben.

Wie gehst du mit den langen finnischen Winternächten um, wie wirken sie sich auf dich aus?
Wir gehen viel in die Sauna! Nun, natürlich beeinflusst es deine Stimmung und speziell die Dunkelheit kann manchmal deprimierend sein, obwohl sie gleichzeitig sehr schön ist. Das Problem mit dem Süden Finnlands ist, dass der Winter in letzter Zeit nachgelassen hat, das Klima ändert sich. Aber der perfekte finnische Winter mit massenhaft Schnee ist sehr inspirierend.

Ist es eigentlich nur ein Vorurteil, dass die Finnen ein introvertiertes, ja sogar eiskaltes Völkchen sind? Wenn man sich bekannte Finnen wie „Iceman“ Kimi Räikkönen anschaut, könnte man euch fast dafür halten ;)
Haha, ist es nicht! Es stimmt zum Teil, aber ich denke, es trifft nur auf eine gewisse Menge von Leuten zu. Die, die nicht introvertiert sind, sind die, die mehr mit der Außenwelt in Kontakt stehen. (Kimi ist eine Ausnahme.)

Ilja, euer Sänger, behauptet auf eurer Internetseite, ein „arroganter Schnösel“ zu sein – stimmt das?
Ja! … Aber er KANN ein netter Kerl sein, wenn er es will! =) Du solltest ihn kennenlernen, er kommt eigentlich mit jedem sehr gut aus.

Nun hast du die großartige Gelegenheit, am fantabulösen, wahrlich epischen metal1.Wortspiel teilzunehmen! Sag‘ mir einfach, was dir zu diesen Sachen spontan einfällt:

Janne Ahonen: Sportheld
Bowser: Yowza!
Schnaps: Ahhh…
Fellatio: AHHH…!
Indiana Jones: Cooler Typ
Der doppelte Worschter: Heiß
metal1.info: Kann ich nicht sagen, mein Deutsch ist furchtbar!

Mikko, vielen Dank für dieses Interview! Ich wünsche dir und Kiuas das Beste für die Zukunft, vielleicht treffen wir uns, wenn ihr nach Deutschland kommt. Die letzten Worte gehören dir!
Wir sehen uns, wenn wir endlich kommen und bei euch touren!
In der Zwischenzeit, genießt unsere Musik, behaltet unsere Website und Myspace für Neuigkeiten und Updates im Auge!
Und bleibt euch selbst treu!

Geschrieben am von Metal1.info

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