Konzertbericht: Castle w/ Kalmen

01.05.2014 Dresden, Katy's Garage

castle tourflyer
Im April und Mai touren CASTLE quer durch Europa, mal mit Conan, mal mit The Graviators. Vorletzter Tourstop ist am Tag der Arbeit Katy’s Garage in Dresden, diesmal allerdings nur in Begleitung der Lokalmatadoren von Kalmen.

kalmen logo
Die Dresdner dürften Szenekundigen bereits ein Begriff sein, spielten sie doch schon Shows mit renommierten Bands wie Ahab, Orange Goblin und den Ruins Of Beverast. Am heutigen Abend präsentieren die drei Herren und die Dame sich erneut in Topform und kredenzen dem Publikum Doom vom feinsten. Der sehr dichte Sound von KALMEN wird immer wieder durch das akzentuierte Drumming aufgelockert (sogar einige Blasts werden eingestreut), wobei auch der Rest der Band sich nicht scheut mal etwas mehr aufs Gaspedal zu treten. Der Gesang klingt, auch dank einer ordentlichen Menge Hall, nach Schmerz und Verlust, der Bass ist amtlich und die Double Bass rollt über die Anwesenden hinweg. In die teils sehr langen Songs schleichen sich auch immer wieder leicht psychedelische und fast post-rockige Momente, besonders im Gitarrenbereich, wodurch die Tracks stets spannend bleiben. Nach gut 50 (größtenteils instrumental bestrittenen) Minuten räumen KALMEN die Bühne für die heutigen Headliner.

Castle-Logo2
Diese kommen aus San Francisco und stehen kurz vor der Veröffentlichung ihres dritten Albums. Auch von diesem, welches den Titel „Under Siege“ tragen wird, spielen CASTLE am heutigen Abend einige Stücke und es wird schnell deutlich, dass die neue Platte alle Trademarks der Band beinhaltet und qualitativ kein Stück abfällt. Sängerin Elizabeth Blackwell begeistert mit enormer Bühnenpräsenz und unterstreicht ihre Lyrics durch eine ausgeprägte Mimik, die sich in einem solch kleinen Klub natürlich aus nächster Nähe bewundern lässt.
Während der Gesang zwischen hypnotischen Klängen und aggressiveren Shouts alterniert, treibt das Schlagzeug die Songs voran, ohne sich dabei jedoch in den Mittelpunkt zu drängen. Getragen wird die Musik von CASTLE von den mächtigen Riffs, die Mat Davis seiner Klampfe entlockt und immer wieder mit melodischen und psychedelischen Einsprengseln garniert. Dazu legt die Rhythmusfraktion eine blitzsaubere Leistung hin, der Bass wummert und die Double Bass kommt satt aus den Boxen.
CASTLE machen dabei deutlich, dass ihre Musik zielorientierter bzw. geradliniger ist, als die vieler ähnlich ausgerichteter Bands, was zum einen ein Alleinstellungsmerkmal ist und zum anderen dafür sorgt, dass man weniger Eingewöhnungszeit mit der Musik der Amerikaner braucht, ohne dass diese eindimensional oder langweilig sei.
Nachdem die Band sich nach nur 40 Minuten verabschieden will, wird kurz mit Schlagzeuger Al McCartney verhandelt, der daraufhin seine beiden Kollegen für drei weitere Songs auf die Bühne holt. Damit endet der Auftritt von CASTLE zwar erst nach rund 55 Minuten, allerdings leider trotzdem viel zu zeitig.

Castle-Photo1

Auch wenn man sich noch ein paar Songs mehr von CASTLE gewünscht hätte, gehen alle Besucher zufrieden nach Hause, denn was das Trio am heutigen Abend abgeliefert hat ist einfach nur große Klasse. Mitreißender Heavy Metal mit doomigen Einflüssen vom allerfeinsten, dazu noch ein guter Doom-Support in Form von Kalmen – definitiv ein gelungener Abend!

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert