Review Castle – Under Siege

  • Label: Ván
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Rock

2009 gegründet, konnten CASTLE mit ihren bisherigen Alben „In Witch Order“ (2011) und „Blacklands“ (2012) für einiges Aufsehen sorgen. Mit ihrer Mischung aus geradlinigem Heavy Metal und Doom, sowie den okkulten Texten passte die Band eigentlich perfekt in die Welle des Okkult-Retro-Rock, die die Musiklandschaft überschwemmte und doch konnten die Kalifornier sich etwas von Bands wie Jess And The Ancient Ones oder Jex Toth absetzen. Nun steht mit „Under Siege“ der dritte Langspieler von CASTLE ins Haus, der der Band einen weiteren Push geben soll.

Nach den ersten Takten des Opener „Distant Attack“ ist klar, dass CASTLE sich auch auf „Under Siege“ treu geblieben sind. Treibender Heavy Metal, melodische Soli, ein wummernder Bass und eine rollende Double Bass – diese Musik macht einfach Spaß.
Elizabeth Blackwell klingt dabei frisch und zugleich geheimnisvoll, was den Songs der Platte einen interessanten Spin gibt, denn der Gesang ist bei CASTLE deutlich erdiger als bei anderen Bands aus dem Okkult-Rock-Sektor. Die Frau hat einfach ein gewaltiges Gesangsorgan, dass die Tracks der Band unglaublich steigert, was Eingängigkeit, Spannung und Qualität angeht.

Man verstehe das nicht falsch, die Riffs, die Mat Davis hier geschrieben hat können sich sehen lassen und auch das Schlagzeugspiel von Al McCartney ist grundsolide, aber das können andere Bands eben auch. Diesen Gesang allerdings, haben eben nur CASTLE zu bieten.
War beim Zweitwerk „Blacklands“ noch ein gewisser Ermüdungsfaktor kritisiert worden, findet man diesen auf „Under Siege“ nicht mehr. Die einzelnen Lieder sind schärfer voneinander getrennt und sowohl in sich, als auch untereinander abwechslungsreicher, ohne dass sich die Band hier zu sehr verbiegen würde.
Vielmehr haben CASTLE ihren Sound an den richtigen Stellen verfeinert und ihre kompositorischen Fähigkeiten weiter ausgebaut. „Labyrinth Of Death“ beispielsweise überzeugt mit seiner psychedelischen Grundstimmung, wohingegen „Temple Of The Lost“ ein Track geworden ist, der zwischen aggressiv voranpreschendem Heavy Metal und düsterem Doom balanciert und wunderbar das abschließende „Evil Ways“ einleitet, das mit seiner rollenden Double Bass, den dicken Riffs und der geradlinigen Songstruktur noch einmal alle Qualitätsmerkmale der Band exemplarisch aufzeigt.

Ein wenig ruhiger ist es um all die Bands des okkulten Retro Rock geworden, nicht mehr ganz so viele Scheiben überfluten den Markt und genau in diesem Moment hauen CASTLE mit ihrem dritten Album eine wahre Granate raus. „Under Siege“ zeigt die Band von ihrer besten Seite. Die Songs sind abwechslungsreich und zugleich unverkennbar, was vor allem am Gesang liegt, aber man soll ja mit seinen Pfründen wuchern, anstatt sein Licht unter den Scheffel zu stellen. Diese Scheibe ist für alle Fans von The Devil’s Blood, Ghost und den Myriaden nacheifernder Bands ein absolutes Muss.

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Wertung: 8.5 / 10

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