Review Castle – Blacklands

  • Label: Ván
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Rock

Nachdem Ván Records schon die Okkult-Rocker The Devils Blood groß rausgebracht hatten, versuchte sich das Label sogleich an einer Wiederholung des Husarenstreiches, Black Metallern Rock als den letzten Schrei zu verkaufen. CASTLE hießt die Formation, die in die Fußstapfen der Skandaltruppe treten sollte – allein, das erste Album, „In Witch Order“, fiel reichlich belanglos aus.

Mit „Blacklands“ legt die Formation aus den USA nun nur ein Jahr später ihr zweites Album nach. Hinter dem deutlich cooleren Artwork, welches im endlen Digipack mit Goldprägung wirklich schick daherkommt, verbirgt sich zunächst einmal ein weiteres CASTLE-Album, in dem Sinne, als dass sich musikalisch nicht all zu viel geändert hat: Erneut hat man einen sehr erdigen, natürlichen Sound gewählt, um die lässigen Rocksongs mit dem Frauengesang möglichst lebendig wirken zu lassen. Ein Konzept, dass definitiv aufgeht, hat das Album so eine schöne Dynamik und Atmosphäre. Nicht zu verhindern vermag der Sound jedoch das Problem, mit dem CASTLE auch im ersten Anlauf schon zu kämpfen hatten: Der Ermüdungsfaktor. Denn auch, wenn die Band sich sichtlich bemüht hat, ihr zweites Album abwechslungsreicher zu gestalten, läuft sich der Rock der Kapelle mit der Zeit doch etwas tot, vielleicht nicht zuletzt, weil in dem weichen, runden Sound die Songs nochmal einen Tick stärker verwaschen und miteinander verwachsen. Und erneut ist es Elizabeth Blackwell, welche das Album mit ihrem Gesang um mindestens ein Level anhebt: Hier wirkt nichts gekünstelt oder gewollt, sondern, passend zum Rest der Platte, schlichtweg gekonnt und natürlich. Schön!

Mit ihrem zweiten Album machen CASTLE einen deutlichen Schritt nach vorne und bringen viel klarer auf den Punkt, worum es ihnen geht. In Folge dessen ist „Blacklands“ viel unterhaltsamer als noch das Debüt – auch wenn sich auch auf diesem Album noch die ein oder andere Länge eingeschlichen hat. Grade die Passagen mit rockigem Männergesang könnten aber tatsächlich sogar Motörhead-Fans ansprechen – so diese gewillt sind, sich auch mal auf Frauengesang einzulassen. Ansonsten natürlich wieder ein Tipp für The Devils Blood-Fans. Denn auch, wenn „Blacklands“ vielleicht noch nicht der große Wurf ist und ein wenig die klaren Höhepunkte oder Hits vermissten lässt – gelungen ist das Album allemal.

Wertung: 7.5 / 10

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