Konzertbericht: The Iron Maidens

03.05.2016 Rostock, MAU Club

Welchen Sinn kann es haben, ein Konzert von THE IRON MAIDENS zu besuchen? Tatsächlich sprechen drei gute Gründe dagegen: 1. Iron Maiden sind noch aktiv und touren um die Welt, 2. Iron Maiden bewiesen mit „Book Of Souls“, dass sie noch immer begeistern und überraschen können und 3. Es handelt sich hier einfach nur um eine Tribute-Band. Doch trotz all dieser Gründe haben wir ein Konzert der aktuellen Tour besucht.
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Bereits zeitig ist der Rostocker MAU Club gut gefüllt und ob bei einem kühlen Bierchen oder in angeregter Unterhaltung darüber, was den Zuschauer an diesem Abend erwarten könnte, warten alle gespannt auf den Beginn der Show.
Iron Maidens-29kleinMit knapp 45 Minuten Verspätung erklingt das von Iron Maiden gewohnte Intro „Doctor, Doctor“ und die Gäste sammeln sich zahlreich vor der Bühne. Endlich betreten dann auch THE IRON MAIDENS die Bühne und eröffnen ihr Set mit „Aces High“. Besonders Sängerin Kirsten „Bruce Chickinson“ Rosenberg erinnert in Sachen Outfit gleich mal sehr stark an das Original, aber auch Bassistin Wanda „Steph Harris“ Ortiz erinnert mit dem blauen Bass, dem typischen Schweißband und ihrem restlichen Outfit sehr stark an ihr männliches Pendant. Überhaupt verstehen die fünf Damen es verdammt gut, die markanten Bewegungsabläufe und Gesten ihrer Vorbilder auf der Bühne zu präsentieren, auch wenn es nicht immer ganz so dynamisch zugeht.
Neben den Gesten, Songansagen und der Musik gibt es aber auch weitere bekannte Elemente zu sehen. Bereits bei „Wasted Years“, dem dritten Song des Abends, erscheint ein übergroßer Eddie auf der Bühne, welchen Gitarristin Courtney „Adriana Smith“ Cox mit einem ordentlichen Riff von der Bühne pustet. Dem Publikum gefällt diese Show und entsprechend werden THE IRON MAIDENS auch gefeiert und langsam wird deutlich, warum es Menschen gibt, die zu diesen Shows gehen. Die Mädels agieren so originalgetreu und kraftvoll, dass die Stimmung einfach innerhalb weniger Minuten von skeptisch in euphorisch umschlägt.
Iron Maidens-34kleinNachdem das Eis zwischen Publikum und Band endgültig gebrochen ist, geht der Abend munter weiter und bei „The Trooper“ erscheint Sängerin „Chickinson“ in Uniform und mit Union Jack bewaffnet auf der Bühne, zu welchem sich am Ende noch die deutsche Flagge gesellt.
Spätestens jetzt vergisst man auch, die Originalstücke mit den Interpretationen von THE IRON MAIDENS zu vergleichen und kann die Show und Power der Mädels absolut genießen. Die beiden Gitarristinnen Nikki „Davina Murray“ Stringfield und bereits erwähnte „Adriana Smith“ zelebrieren die Riffs, Leads und Soli regelrecht und dank des sehr gut abgemischten Sounds an diesem Abend kann man auch erkennen, dass die eigene Spielweise trotz allem gekonnt eingebracht wird. Songs wie „22 Acacia Avenue“, „Prisoner“, „Still Life“ und „Phantom Of The Opera“ werden gefeiert, da sie zu den Klassikern zählen, die nicht ständig im Set der echten Maiden zu finden sind und als bei „The Number Of The Beast“ der Teufel höchstpersönlich die Bühne betritt, ist die Freude unter den Gästen umso größer.
Was bei den Originalen funktioniert, funktioniert mindestens genauso gut bei THE IRON MAIDENS und so singt das Publikum den Refrain zu „Fear Of The Dark“ lautstark mit. Leider ist das Set der Band mit dieser Nummer bereits zu Ende, aber dank der lautstarken „Zugabe“-Rufe werden mit „Hallowed Be Thy Name“ und „Iron Maiden“ auch noch die typischen Abschlussnummern der Engländer zum Besten gegeben.

  1. Doctor Doctor (Intro)
  2. Aces High
  3. Revelations
  4. Wasted Years
  5. 22 Acacia Avenue
  6. The Trooper
  7. Duellists
  8. Killers
  9. The Prisoner
  10. Still Life
  11. Rime Of The Ancient Mariner
  12. The Number Of The Beast
  13. Phantom Of The Opera
  14. Fear Of The Dark
  15. ———————————————

  16. Hallowed Be Thy Name
  17. Iron Maiden

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Am Ende bleibt festzuhalten, es gibt viele sehr gute Gründe für einen Konzertbesuch von THE IRON MAIDENS. Die fünf Damen zeigen einen Einsatz und Elan, den man bei vielen Konzerten gerne mal sehen würde, sie ermöglichen es dem Maiden-Fan, seine Lieblingssongs auch mal in kleinem und günstigen Rahmen live erleben zu können und vor allem machen sie keinen Hehl aus dem Fakt, eine Tribute-Band zu sein.

Publiziert am von Christoph Ilius

Fotos von: Christoph Ilius

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