Angstskríg – Skyggespil album cover

Review Angstskríg – Skyggespil

  • Label: Despotz
  • Veröffentlicht: 2021
  • Spielart: Black Metal

Jede Zeit hat ihre Zeichen – das der unseren scheinen (zumindest im Black Metal) Strumpfmasken zu sein: Ob Mgła, Groza oder Svartidauði, die schwarze Gesichtsverhüllung ist dabei, unter Newcomern das klassische Corpsepaint abzulösen. So wundert es schon gar nicht mehr, dass auch ANGSTSKRÍG ihre Reise anonym und mit Black-Metal-Burka angetreten haben. Dass die Identität der beiden Dänen mittlerweile geklärt ist, ist nur insofern interessant, als dadurch auch bekannt wurde, dass beide bisher mit Numbnuts im Metalcore unterwegs waren.

Das hört man „Skyggespil“ zwar nicht direkt an – dennoch ist das Album merklich modern beeinflusst: Geboten wird eher eine Mischung aus Sludge, Post-Core und Black ’n‘ Roll denn die „reine Lehre“ des truen Schwarzmetalls. Das griffige Riffing erinnert dabei gleichermaßen an Bands wie Mantar oder Khold. Dazu gesellen sich aber auch immer wieder vergleichsweise melodische Leadgitarren und sogar Klargesang. Und mit Frederic Leclercq (u. a. Sinsaenum, Kreator, ex-DragonForce) and Attila Vörös (Strength Of Will, ex-Týr) konnten ANGSTSKRÍG auch noch zwei überaus talentierte Gitarristen für Gastbeiträge gewinnen.

Während die Riffs über weite Strecken eher groovig bis rockig angelegt sind, ist es vor allem der extrem verzerrte Gitarrensound, der den Songs ihre Schärfe verleiht: Bereits der Opener und Titeltrack „Skyggespil“ klingt, als würden Mantar eine extrem fiese Version von Slayers „Metalstorm – Face The Slayer“ raushauen, „Uhygge“ hingegen könnte so auch von Abbaths Sideproject I stammen. Erst im finalen „Knaefald“ schrubben ANGSTSKRÍG die Gitarren vergleichsweise traditionell durch – ehe ein virtuos ausuferndes Solo diesen bitterbösen Charakter gelungen konterkariert.

Mit einer guten halben Stunde ist „Skyggespil“ gut bemessen – denn so unterhaltsam der gebotene Mix aus Sludge, Rock und Black Metal auch ist, so nutzt er sich doch auch leicht ab. 50 Minuten hätte man von dieser Mixtur vielleicht nicht unbedingt gebraucht. Auf 34 Minuten hingegen sind ANGSTSKRÍG durchaus unterhaltsame Kost – gerade weil sie zwar immer wieder kurze Momente der Auflockerung einstreuen, insgesamt aber keinen Hehl draus machen, dass sie es in erster Linie knacken lassen wollen.

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Wertung: 7.5 / 10

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