Das Cover von "Anthems" von Anthrax

Review Anthrax – Anthems (EP)

  • Label: Nuclear Blast
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Heavy Metal

Eine Cover-EP von ANTHRAX? Das gab es ja noch nie! Doch. Und zwar 1989, damals unter dem schrulligen Namen „Penikufesin“. Nicht ganz 25 Jahre später sticht die einstigen Thrash-Metal-Ikonen offenbar erneut der Hafer, weshalb man sich bei den wiedervereinten ANTHRAX einmal mehr daran macht, ein paar der Lieblingssongs der Bandmitglieder im typischen Sound der Truppe neu zu interpretieren.

Wie schon auf dem eingangs erwähnten „Penikufesin“ bieten ANTHRAX auch auf „Anthems“ wieder eine erfrischend breite Palette an Stilrichtungen, wobei man diesmal vornehmlich im Classic Rock der späten 70er und frühen 80er gewildert hat. Schon das eröffnende „Anthem“ – im Original von den Kanadiern Rush – zeigt die Band daher von einer Seite, die dem Hörer sonst verborgen bleibt und macht trotz des hier extrem nervtötenden Gesangs von Frontmann Joey Belladonna durchweg Spaß. Der nachfolgende AC/DC-Heuler „TNT“ entpuppt sich zwar schnell als arge Standart-Nummer, die inzwischen vermutlich von jeder Band von Anvil bis Zed Yago tot gecovert wurde, allerdings erlebt „Anthems“ mit „Smokin’“ und „Keep On Runnin’“ von Boston bzw. Journey seinen Höhepunkt.

Das liegt vor allem daran, dass Mr. Belladonna zwar ein hervorragender Sänger und Frontmann ist, seine Betätigung außerhalb des üblichen Repertoires von ANTHRAX allerdings auch offenbart, dass der Mann stilistisch arg limitiert ist: Ein – nämlich sein – Gesangsstil funktioniert, alles übrige wirkt irgendwie gezwungen und unecht. Boston und Journey funktionieren daher ziemlich gut, Rush, AC/DC oder auch Thin Lizzy – hier mit dem ebenfalls nicht gerade selten zu Cover-Zwecken herangezogenen „Jailbreak“ vertreten – eher weniger.

Als kleine Zugabe wird dann noch der bereits auf „Worship Music“ vertretene Song „Crawl“ geboten. Selbiger ist hier neben der Album-Fassung auch in einer orchestrierten „Remix“-Version zu hören, die schon arg überladen ist und stellenweise fast nach Filmsoundtrack klingt – das hätte man sich auch getrost sparen können, zumal die Nummer ohnehin schon nicht unbedingt prickelnd ist und auch nicht gerade gut ins ansonsten durchaus spaßige Cover-Programm passt.

Ein bisschen schade ist es, dass „Anthems“ zumindest im Einzelhandel nur als Bonus-CD zum bereits seit knapp zwei Jahren erhältlichen „Worship Music“ zu haben sein wird. Zum Vollpreis. Und ob der für sechs Cover und eine altbekannte Nummer gerechtfertigt ist, sei dahingestellt. Allerdings wird „Anthems“ über den Label-eigenen Onlineshop auch zum schlankeren Preis abgesetzt, was etliche ANTHRAX-Jünger versöhnen sollte.

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