Review Asaru – Dead Eyes Still See

  • Label: ARTicaz
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Black Metal

Unverhofft kommt oft, wie die Veröffentlichung dieses Albums mal wieder beweist:
Die Band ASARU, bereits 1995 Gegründet wurde, wurde in den darauf folgenden Jahren härter durch die Band-Mangel genommen, als es „normal“ ist: Von vergeblichen Proberaum-Suchen, multiplen Besetzungswechseln, Aufnahmen mit Drumcomputer aus Ermangelung eines Trommlers aus Fleisch und Blut geplagt, sorgte schlussendlich, nach der mageren Bilanz von zwei Demos und einer EP aus zwölf Jahren Bandbestehen, der Umzug des Band-Kopfes nach Norwegen für das vorläufige Ende der Band.
All dem zum Trotz kommt der geneigte Hörer nun, gute zwei Jahre nach dem Abschiedskonzert, gänzlich unverhofft in den Genuss ein neues, genauer des ersten Albums der Band. Ganz richtig ist neu aber auch wieder nicht, wurde die CD, die nun unter dem Titel „Dead Eyes Still See“ erscheint, doch bereits im Jahre 2006 aufgenommen und (warum auch immer) sorgsam unter Verschluss gehalten. Einem Label-Vertrag, mit dem wohl niemand mehr so recht gerechnet hatte, ist es zu verdanken, dass das Album nun endlich seinen Weg in die Welt gefunden hat…

Und so sei an dieser Stelle zuerst einmal eben jenem Label, ARTicaz, gedankt, das es diese Veröffentlichung möglich gemacht hat – ist „Dead Eyes Still See“ doch wirklich zu gut, um in irgendeinem Schrank zu verstauben: Harter Black Metal wird hier geboten, allerdings stets mit einem Hang zum melodischen: Viel Augenmerk wurde auf die mitreißenden Gitarrenmelodien gelegt, welche stellenweise zwar fast als „episch“ zu bezeichnen, jedoch dennoch weit davon entfernt sind, kirschig oder überladen zu wirken: Hauptsächlich in schwedischem Stil als schnelle Single-Note-Melodien vorgetragen, stellenweise dezent untermalt von Keyboard, erinnern sie an Bands wie Setherial oder Naglfar, die Gesamtatmosphäre der Scheibe kann mit dem Debüt-Album der Norweger Sworn („The Alleviation“) vergleichen werden, auch wenn ASARU einen Tick schwarzmetallener zu Werke gehen – eine gekonnte Symbiose von Härte, Melodie, unerbittlichem Geknüppel und groovenden Riffs, garniert mit einigen kurzen Clean-Gitarren-Passagen.
Dabei stimmt hier nahezu jeder Teilaspekt: Der Sound wirkt in sich geschlossen, dicht und druckvoll, ohne auch nur eine Nuance der feinen Melodieläufe zu verschlucken und Sänger und Bandkopf Nordmann, der bis 2007 fast zehn Jahre lang bei Agathodaimon für Gesang und Gitarre verantwortlich war, beweist, dass er sich dem entsprechend auf beide Aufgaben gleichermaßen gut versteht. Da sich auch die anderen Musiker keine Blöße geben, kann auch an der Umsetzung des sehr gelungen arrangierten Tonmaterials nicht gemeckert werden.

Ob die Band nocheinmal in alter oder neuer Besetzung wiederkehren wird, ist ungewiss… sicher ist jedoch zumindest eines: Wenn ein Fan neun Jahre auf einen Nachfolger der „Baalpriku“-EP gewartet hat, wird er mit diesem Album im Player auch nocheinmal neun Jahre auf eine weitere Veröffentlichung aus dem Hause ASARU warten – eine durchaus lohnenswerte Geduldsprobe, so denn am Ende erneut ein Album auf dem Niveau von „Dead Eyes Still See“ herauskommt…

Wertung: 9 / 10

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