Review Ayreon – Elected (EP)

Na, das hat sich aber ein Marketingmensch geschickt ausgedacht: Da veröffentlichen zwei große Namen der Metalszene zeitgleich ihre neuen Konzept-Epen – und jetzt legen diese potentiellen Konkurrenten, Arjen Lucassen und Tobias Sammet, eine gemeinsame EP vor.

Der größte Ansturm auf die neuen Werke der beiden Herrschaften, also „01011001“ von Ayreon und „The Scarecrow“ von Avantasia, dürfte mittlerweile vorbei sein. Für die Fans gibt es demzufolge mit „Elected“ neues Futter, das allerdings wenig Befriedigung oder Begeisterung hervorruft und böse nach Geldmache riecht:

Der titelgebende Song „Elected“ ist ein Cover des Rock-Urgesteins Alice Cooper, auf dem Lucassen alle Instrumente gespielt hat. Dementsprechend erinnert der Sound ziemlich stark an Ayreon. Sammet leiht dem Track lediglich seine Stimme, wobei auch Arjen einige Vocals übernimmt. Und das war es dann leider auch schon wieder mit der Zusammenarbeit. Denn die restlichen drei Nummern der EP stammen aus der Feder von Lucassen. Da wäre zum einen das wohl aus Promotionzwecken draufgepackte „Ride The Comet“ vom aktuellen Album „01011001“ – und zwar in der Version, die es auch auf dem Album zu hören gibt. Immerhin ertönen hier in 3 ½ Minuten stolze sechs Organe von ganz und gar nicht unbekannten Menschen, wie z.B. Bob Catley von Magnum, Joas Renkse von Katatonia oder Jorn Lande.

Für die Ayreon-Anhänger neu dürften hingegen die Akustikversionen von „E=mc²“ und „Day Six: Childhood“ (im Original von der „Human Equation“) sein. Den Gesang übernimmt Marjan Welman; ihre Stimme ist schön und warm und verleiht den Songs ein tolles, behaagliches Flair. Vorallem „Day Six: Childhood“ klingt definitiv anders als auf dem Album, da es ursprünglich u.a. von Devon Graves (Deadsoul Tribe) eingesungen wurde und zudem das hier verwendete Piano klassische Klangfarben ins Spiel bringt.

Fazit: Für Fans und Sammler ein gefundenes Fressen, im Prinzip aber nur eine clevere Marketingmasche ohne viel Mehrwert.

Keine Wertung

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