Review Bigelf – Into The Maelstrom

  • Label: InsideOut
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Rock

„Alles was jetzt gerade abläuft, passiert jetzt.“ – „Ja und die Vergangenheit?“ – „Die ist vorbei.“ – „Seit wann?“ – „Seit jetzt. Wir sind jetzt im Jetzt.“ – „Zurück in die Vergangenheit.“ – „Und wann?“ – „Na jetzt.“

Dieser Dialog zwischen Lord Helmchen und Colonel Sandfurz aus Mel Brooks‘ Meisterwerk „Spaceballs“ kam mir beim Hören des neuen BIGELF-Albums sofort in den Sinn; denn wer „Into The Maelstrom“ einlegt, wird – um beim Spaceballs-Terminus zu bleiben – in „wahnsinniger Geschwindigkeit“ direkt zurück in die seligen Siebziger gebeamt.

Nach einer sechsjährigen Pause knüpft Bandchef Damon Fox scheinbar mühelos an das letzte Album „Cheat The Gallows“ an – auch wenn sich die Hälfte der Besetzung verändert hat: Neu an Bord sind Stardrummer und Verkaufsgarant Mike Portnoy (ex-Dream Theater, Transatlantic) sowie Gitarrist Luis Maldonado, der die Lücke des ausgestiegenen Ace Mark problemlos ausfüllt.

Stilistisch lassen sich BIGELF am einfachsten als Retro-Rock beschreiben. Den größten Einfluss auf den Sound der Band hatten sicherlich Black Sabbath und die Beatles, letztendlich klauen Damon Fox & Co. aber bei allem, was cool klingt – ganz egal, ob es Glam-, Hard-, Psychedelic-, Prog- oder Spacerock ist. Entsprechend vielseitig fallen die zwölf Songs auf „Into The Maelstrom“ dann auch aus.

Die größte Stärke der Band sind dabei die treffsicheren Ohrwurm-Melodien und ihre überbordende, ansteckende Spielfreude. Die saubere, aber wunderbar organische und fette Produktion trägt wesentlich zur Authentizität der starken Kompositionen bei und setzt diese mitreißend in Szene. Wer auf röhrende Hammonds, schwebende Mellotrons, dreckige Riffgitarren und kratzigen Gesang Marke Ozzy Osbourne steht, wird mit BIGELF seine helle Freude haben. Der achtminütige Longtrack „ITM“ fällt gegenüber dem restlichen Material vom Spannungsaufbau zwar etwas ab, das tut dem Album aber in keinster Weise weh – die restlichen Tracks sind einfach zu unterhaltsam.

Damon Fox & Co. melden sich eindrucksvoll zurück, klingen weniger aufgesetzt als noch vor sechs Jahren und unterhalten alle Fans des klassischen Rocks 62 Minuten lang ohne großen Ausfall. In diesem Sinne bestätigt sich auch das folgende Zitat aus Spaceballs:

„Wann wird das damals eigentlich jetzt?“ – „Schon bald.“

Nämlich in der Sekunde, in der ihr „Into The Maelstrom“ einlegt. Meine Anspieltipps dazu: „Alien Frequency“ und „Control Freak“

Wertung: 8.5 / 10

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