Review Deadlock – The Arsonist

Bereits das sechste Album in den letzten elf Jahren legen die deutschen Melodic-Deather DEADLOCK vor. „The Arsonist“ heißt das neue Werk der Bayern um das Frontduo Sabine Scherer und John Gahlert, welches zeigen soll, dass der gutklassige Vorgänger „Bizarro World“ keine Eintagsfliege gewesen ist.

Ohne jetzt zu sehr in Vergleiche zu anderen Alben abzuschweifen, klingt DEADLOCK anno 2013 leider etwas enttäuschend. Mir persönlich fehlt vor allem die Eingängigkeit und auch Verweise auf Langzeitwirkung kann ich nicht unbedingt gelten lassen, auch nach zweistelligen Durchläufen bleibt wenig hängen. Das Positive zuerst: Sängerin Sabine macht keinen schlechten Job, eigentlich sogar einen ganz guten. Ihre Melodien auf „Dead City Sleepers“, „The Arsonist“ und „As We Come Undone“ sind die einprägsamen Momente auf einem Album, welches vor allem durch viel Mittelmäßigkeit besticht. Das Zusammenspiel zwischen den beiden Protagonisten klappt nur teilweise gut, Schreihals John kommt weder mit einer überaus markanten Stimme daher, noch sind die Gesangslinien besonders aufsehenerregend. An Stellen, an denen die weiblichen Vocals alleine stehen, könnte man sogar auf die Idee kommen, es mit einer Symphonic-Band im Stile von Nightwish zu tun zu haben. Schade eigentlich, hier wird doch irgendwie eine Menge Potential verschenkt.

Musikalisch macht man jedenfalls nicht alles falsch, man merkt schon, hier sind Recken an den Instrumenten unterwegs, die nicht erst vor ein paar Wochen mit dem Spielen angefangen haben. Aber all dies nützt wenig, wenn Riffs, Melodien und Soli uninspiriert und langweilig klingen. Außerdem hat man den Eindruck, sie schon tausendmal gehört zu haben. DEADLOCK stehen auf „The Arsonist“ also nicht wirklich für Innovation, so hart es klingt, sie stehen eher für Austauschbarkeit. Daran ändert auch das genrefremde Coverstück „Small Town Boy“ (Bronski Beat) nichts.

Viel mehr lässt sich zu dem Album auch nicht sagen, zwei oder drei ganz gute Songs, die sich vor allem auf einige gelungene Gesangseinlagen der Frontfrau begründen, sind unter dem Strich doch etwas dünn. Da hätte man mehr erwarten können, einprägsamere Songs, mehr Wucht beim männlichen Gesang, instrumentelle Aha-Momente und, und, und. DEADLOCK sind mit diesem Output leider nur grauer Durchschnitt.

Wertung: 5 / 10

Publiziert am von Jan Müller

Ein Kommentar zu “Deadlock – The Arsonist

  1. „Bizarro World“ kann man nun wirklich keine Eintagsfliege nennen, auch „Wolves“ und „Manifesto“ waren richtig gute Alben.
    Bei deiner Meinung zu „The Arsonist“ aber muss ich dir größtenteils leider zustimmen, vieles wirkt austauschbar und auch im Vergleich zu früher prägt sich dank der Belanglosigkeit vieler Lieder kaum was ein. Gibt auch ganz schlimme Momente, wie etwa die 30-Seconds-To-Mars-mäßigen Chöre beim Titeltrack… Das größte Problem aber ist definitiv der Sängerwechsel, Johannes Prem fehlt auf diesem Album extrem, dem eindimensionalen Gahlert fehlen Welten bis zu ihm. Die Band weiß schon, warum Sabine hier so viel mehr singt als bisher. Könnte aus genannten Gründen und der großflächigen Weichspülung wohl wirklich das schlechteste Album bisher sein, sehr schade.

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