Review Destinity – Resolve In Crimson

Na sowas. Da bringen doch tatsächlich DESTINITY aus Lyon, die gerade mal 200 Kilometer von meiner aktuellen Wahlheimat (Dijon) musizieren, in genau dieser Zeit ein neues Album raus. Das trägt den bösen Titel „Resolve In Crimson“ und wird, wie schon die letzten beiden Releases, über Lifeforce Records veröffentlicht.

Die Franzosen haben schon in der Vergangenheit bewiesen, dass sie auch anders können als nur Chanson runterzubeten – und das bewahrheitet sich auch auf „Resolve In Crimson“ wieder in Rekordgeschwindigkeit: Die Franzosen hauen blitzartig alles aufs Parkett, was ein gutes bis sehr gutes Melodic-Death-Album ausmacht. Zunächst die Produktion, die von Jacob Hansen vorgenommen wurde und die neun Tracks fett und modern aus den Boxen wummern lässt. Bei Nummern wie „Black Sun Rising“ und „Only Way“ könnte man zunächst glatt meinen, es mit Illdisposed zu tun haben, was Sänger Micks Growls und den Midtempo-Double-Bass-Rhythmen geschuldet ist. DESTINITY sind jedoch in Sachen Melodieführung und Synthesizer-Einsatz wesentlich aktiver – die auch im späteren Verlauf der Platte immer wieder glänzend durch den sehr vielseitigen Drummer Dave eingeschobenen Blastbeats in Kombination mit schwedischen Riffs machen außerdem einiges her. Im Refrain des Openers gibt es eine tolle Kombination aus 8-Bit-artigen Sounds, cleanem Gesang und Growls zu hören – diese Mischung kommt im großartigen „Can’t Stand The Sight“ genauso gut zur Geltung.
Im letzten Albumdrittel drehen DESTINITY nochmal ordentlich am Härteregler: „Break Into My Heart“ ist neben seinen rasanten Soli vor allem durch seine heftigen Nackenbrecher-Riffs geprägt. Den Rausschmeißer „The Hatred“ schließlich kann man wegen seine schnellen Drum-Beats und die schwedischen Gitarren fast schon als old-schoolig zu bezeichnen – passend dazu zaubern die Franzosen mittendrin einen waschechten Death-Metal-Groove hervor.

„Resolve In Crimson“ ist ein hartes, melodisches und vielseitiges Album geworden. Die Band aus Lyon glänzt durchweg durch Überraschungen im Songwriting, abwechslungsreiche Strukturen und ein hohes technisches Niveau. Lediglich die cleanen Vocals und der häufige Keyboard-Einsatz könnten einige abschrecken.

Wertung: 8.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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