Review Devilish Impressions – Simulacra

Aus dem Land, von dem alle sagen “Da gibt es zwei gute Bands, der Rest macht nichts anderes als diese zu kopieren, und das meistens nicht mal gut“ – die Rede ist natürlich von Polen“ – stammen die drei Musiker Quazarre, Vraath und Icanraz, die unter dem Namen DEVILISH IMPRESSIONS seit 2000 aktiv sind und mit „Simulacra“ ihr viertes Album veröffentlichen.

Die Band setzt dabei ganz auf symphonische Klänge: So erinnert der Opener mit seinen Streicher-Einlagen, die in Verbindung mit rasanten Blastbeat-Einlagen stehen, deutlich an die italienischen Symphonic Deather Fleshgod Apocalypse. Dazwischen drosseln DEVILISH IMPRESSIONS das Tempo zu Gunsten von Double-Bass-Rhythmen, während im Refrain sogar cleane Vocals auftauchen. Sänger Quazarre macht hier eine hervorragende Figur – sein Gesang klingt beinahe operesk, und passt sehr gut zur streicherlastigen Melodieführung. Ähnlich gestrickt ist „Fear No Gods!“, welcher gleichzeitig zu den schnellsten Songs der CD gehört.„Legion Of Chaos“ startet dagegen langsamer, mit thrashiger Rhythmus-Gitarren-Arbeit, gegen Ende aber mit richtig epischen Keyboards. „Lilith“ mit tollen Gitarrenmelodien und Gesangsparts.
„Simulacra“ hat lediglich ein größeres und ein etwas kleineres Problem. Erstens: So episch und monumental die Keyboard-Flächen auch erscheinen mögen – insgesamt wünscht man sich doch ein paar prägnante Gitarrenparts mehr als das hier der Fall ist. Raffinierte Soli und richtig fetzige Riffs gibt es nämlich leider sehr wenig zu hören. Ausnahmen bilden da nur „Lilith“, (mit Abstrichen) der vorletzte Song “The Last Farewell” und (natürlich) das Instrumental “Solitude”. Zweitens ist der Großteil der Songs sehr einheitlich aufgebaut: Man variiert zwischen Blast-Beats und langsameren Rhythmen, meist ist das Keyboard während ersteren am präsentesten, irgendwann kommt ein cleaner Gesangspart dazu – was DEVILISH IMPRESSIONS songwritingmäßig machen, ist schon relativ vorhersehbar.

Dennoch hat das Album einen angemessenen Spannungsbogen, zwei, drei sehr überzeugende Tracks und beinhaltet daneben keine wirklichen Ausreißer nach unten. Das reicht für einen Platz im oberen Mittelfeld. Ob man eher als Black-Metal-, Melodic- oder Symphonic-Death-Metal-Fan damit warm wird, muss aber jeder für sich selbst rausfinden.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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