Review Ecnephias – Necrogod

Themen wie das alte Ägypten oder andere antike Kulturen sind im Metal mittlerweile wirklich nichts Außergewöhnliches mehr – wurden derartige Themen doch auf unterschiedlich anspruchsvollen Ebenen schon von diversen Bands aufgegriffen.

Auch die Italiener ECNEPHIAS haben sich auf ihrem neuen Album „Necrogod“ mythologischer Thematik verschrieben, hat man es doch mit einem Konzeptalbum über prächristliche Mythen von der Südhalbkugel unseres Erdenrunds zu tun. Vom jüdisch-christlichen Seeungeheuer Leviathan über die babylonische Göttin Ištar bis hin zu Anubis aus Ägypten und dem Voodoo-Kult werden dabei gleich diverse Themenkomplexe angesprochen. Und auch wenn das etwas arg futuristisch anmutende Cover und die verständlichen Textteile (A. d. Red.: Die Texte lagen zur Rezension leider nicht vor) keine allzu tiefgehende Auseinandersetzung mit den Inhalten vermuten lassen – unterhaltsam ist das vierte Album der Italiener auf alle Fälle.
In recht gefälliger Manier bietet die bereits 1996 gegründete Truppe nämlich mittlerweile äußerst simpel gestrickten Dark Metal, der zwar nicht eben durch kompositorische Finesse zu beeindrucken weiß, als Unterhaltungsmusik allerdings durchaus seine Qualitäten aufweist: Zu leichten Piano-Melodien und luftig Synthesizer-Arrangements singt Sänger Mancan wahlweise mit angenehmer Growlstimme, die etwas an Amon Amarth erinnert, oder mit eher an The Vision Bleak erinnernden Klargesang. Für weitere Abwechslung im Gesang sorgt der Gastauftritt von Sakis (Rotting Christ) in „Voodoo – Daughter Of Idols“. Zu alledem gesellt sich ab und zu ein Gitarrensolo, das stets simpel gehaltene Riffing bleibt hingegen weitestgehend im Hintergrund. Irgendwie auch mal ganz entspannend …

So ist ECNEPHIAS „Necrogod“ vielleicht grade aufgrund des mangelnden Tiefgangs und der Tatsache, dass man musikalische Komplexität hier vergebens sucht, wert, gehört zu werden: Eine wirklich düstere Atmosphäre will hier zwar nicht so recht aufkommen, aber eigentlich spricht ja auch nichts gegen Wellness-Dark-Metal mit Chill-Out-Faktor, oder? Allemal (ent)spannender als die hundertste immer gleich klingende Death- oder Black-Metal-Platte ist „Necrogod“ allemal. Und damit: hörenswert!

Wertung: 7 / 10

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