Review Encryption – Shrouded In Mystery

Aus dem Jahre 1997 stammt das Debütalbum der Franken Encryption (damals noch unter dem Namen Cryptic), und konnte im Underground gut auf sich aufmerksam machen, und das völlig zu recht.
Und ohne Übertreibung kann man sagen, dass die Fünf sich schon auf ihrem ersten Werk einen eigenständigen Sound geschaffen hat, den man nicht zuletzt wegen dem Gesang schnell wiedererkennt.

Nach dem sehr düsterem Intro „Shrouded In Mystery“ geht’s mit „Lack Of Animosity“ auch gleich richtig los, und nach dem melodiösen Anfangsriff wandelt sich der Track zu einer reinen Thrash-Nummer, wo es nur beim Refrain wieder etwas seichter und eingängiger wird, aber nicht ohne die nötige Härte vermissen zu lassen. mit „reinem Thrash Metal“ darf man hier aber nicht wirklich rechnen, denn die zweistimmigen Gitarren-Melodien sind immer sehr wichtig, dazu wird sehr viel mit Tempo- und Rhythmuswechseln gearbeitet, was dem Album viel an Abwechslung und Spannung verleiht.
Auch die restlichen sechs vorzüglichen Songs gehen in eine ähnliche, melodische Thrash/Power Metal Mischung, natürlich alle mit dem umstrittenen Gesang von Nobby versehen, aber dazu steht ja im „Perishing Black Light“ Review schon genug (zu sagen wäre noch, dass er hier vorwiegend noch rauer und aggressiver zu Werke geht, was vor allem wohl auch an dem straighteren Material liegt).

Meine Favoriten auf „Shrouded In Mystery“ sind die Tracks 5 und 6 geworden.„Predator One“ ist mit seiner Mixtur aus thrashigen und melodischen Powerriffs wirklich schick, dazu sind der Refrain sowie auch die Non-Vocal-Parts wieder einsame Spitze, mir zumindest schwirrt der Song jetzt schon seit Tagen im Ohr rum.„My Messiah“ bietet dagegen einen astreinen Death Metal Riff zu Beginn, der sich den ganzen Track über immer wieder nach vorne drängt, davon war ich gleich beim ersten Hören begeistert (hat mich zuerst etwas an irgendwas von Six Feet Under erinnert, um mal einen hoffentlich neuen Vergleich anzubringen ;-)). Mit Death Metal Riff ist aber jetzt bei weitem kein Geknüppel zu erwarten, sondern alles bleibt gewohnt melodisch.

Eintönig und langweilig jedenfalls wird es die gesamten 45 Minuten über nicht (bis aufs Intro ist jeder Song 5 bis 6 Minuten lang, „Fog’s Kiss“ sogar fast 9). Noch gar nicht erwähnt hab ich die klasse Soli, die immer wieder in den langen Non-Vocal-Parts eingestreut werden.
Hier passt wirklich alles zusammen. Da darf einem fast nur noch ein Gedanke in den Kopf schießen: Der Underground lebt!
Und wie er das tut, zumindest in Franken. Und wo kriegt man bitteschön für nur 10 Euro heutzutage noch so eine spitzen Leistung bei so hochwertiger und gleichbleibender Qualität?
Encryption-web.de / Metal@Encryption-Web.de)

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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