Review God Dethroned – The Lair Of The White Worm

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2004
  • Spielart: Death Metal

„Kill all the living ‚till they’re dead !“

Mit dieser sehr sinnigen Zeile beginnt das 2004 erschienene Albumder holländischen Todesblei-Kapelle GOD DETHRONED. Zumindest weiß mandirekt, was man auf dieser CD erwarten kann, namentlich sehr technischer undgut produzierter Death Metal in den höheren Temporegionen.

„Nihilism“ heißt eben jener erste Song, der ohne Intro direkt über den Hörer hereinbricht.Gefangene werden hier keine gemacht und bereits nach knapp einer Minute wirdman von einem der extrem schnell gespielten Gitarrensoli überrascht, dieeinem noch öfter begegnen werden. Gitarrist Isaac und Bassist Henk gebensich übrigens auf diesem Album zum ersten Mal die Ehre, Frontmann Henrihatte nach dem letzten Album die halbe Band ausgetauscht. „Arch Enemy Spain“schlägt in eine ähnliche Kerbe, nach einem Midtempo-Intro explodiert derSong wieder mit einem Schrei des Sängers. Doublebass, fiese Growls,Geschreddere von der Gitarre, hier gibt es die doppelte Portion Death Metal.Zur Mitte hin wird ein wenig Geschwindigkeit herausgenommen, diese Phasehält jedoch nicht lange vor und wird wieder mit einem klasse Soloabgeschlossen, bin man sich in Höchstgeschwindigkeit zum Ende vorkämpft.Hier muss allerdings erwähnt werden, dass die Musik trotz allerGeschwindigkeit niemals zu stumpfsinnigem Geprügel verkommt sondern immerauf einem hohen Niveau gespielt wird.

„Sigma Enigma“ kommt etwasgemächlicher daher und erfreut das Ohr mit einem eingängigenMitschrei-Refrain. Natürlich darf Gitarrist Isaac auch in diesem Liedwieder zeigen, was er kann. Der Titeltrack ist wieder eine echte Granate.Das Gewitter von den Drums bläst einen förmlich weg und Frontsau Henri holtalles aus sich raus. Nach einem vorgetäuschten Ende geht’s noch mal eineStrophe lang ran bevor der Spaß dann abrupt endet. Wir sind mittlerweile beider Mitte angelangt und beim langsamsten Lied des Albums. „Rusty Nails“behandelt die Passion Christi und quält sich dementsprechend fast aus denBoxen heraus. Bis zum ersten Gesang vergehen beinahe zwei Minuten. Um einmalauf den Gesang einzugehen: Man darf keinen Chris Barnes erwarten, eigentlichist Sänger Henri zu jeder Zeit gut zu verstehen. Aber keine Angst, es klingtnicht wie versucht und nicht gekonnt. Henris Gesang ist sehr aggressiv undtief. Ich würde ihn vom Stil her vielleicht ein wenig mit Angela Gossowvergleichen. Weniger tierisch wie es in Florida üblich ist, dafür mehraggressives Schreien.

„Loyal to the crown of God Dethroned“ ist wieder einmittelschneller Nackenbrecher. Seinen ganz besonderen Charme erhält der Songdurch die kurze Versform und abgehackten Gesang, wodurch das ganze extremerhythmisch wird. Ein wirklicher cooles Lied, leider ist es auch das kürzestedes Albums. „Last zip of Spit“ ist der erste Titel, der das Niveau nicht ganzhalten kann. Irgendwie bleibt er nicht so richtig hängen und rauscht nur aneinem vorbei. Es gibt keine Angelpunkte an denen man sich festhalten kann,weder schrille Soli noch ein mitreißender Refrain oder irre Breaks. Dasselbe muss man leider über den nächsten Track sagen, auch „The gray race“ist eher unspektakulär. Von einem Totalausfall kann man aber auch hier nichtreden. Der Rausschmeißer stimmt allerdings wieder versöhnlich mit seinemherrlich bösen Refrain. Das Lied beginnt wiederum im mittleren Bereich,steigert sich aber kontinuierlich, bis ab der Hälfte etwa wieder alleInstrumente bis zum äußersten gebracht werden. Nach 40 Minuten schweigen dieBoxen dann und ein befriedigtes Lächeln dürfte sich auf den Lippender meisten Deathfans zeigen.

Start a War to end a War in your head !
(Sebastian Klein)

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert