Review Graceless – Where Vultures Know Your Name

  • Label: Raw Skull
  • Veröffentlicht: 2020
  • Spielart: Death Metal

Im Metal haben es viele geografische Regionen quasi zum Qualitätsmerkmal per se entwickelt – man denke an Bay-Area-Thrash, Florida-Death, NOLA-Sludge, Norwegian Black Metal oder eben: Dutch Death Metal. Ob Asphyx, Pestilence, Gorefest oder Sinister … kaum ein europäisches Land hat einen so charakteristischen, hochwertigen Death-Metal-Stil etabliert wie die Niederlande. Seit 2016 zählen auch GRACELESS in diese Riege – und wenngleich die Band noch jung ist, sind die Protagonisten doch altbekannte Gesichter.

Als Mastermind hinter GRACELESS steht nämlich Remco Kreft, bekannt von (ehemals) Nailgun Massacre, Grand Supreme Blood Court und aktuell vor allem Soulburn, bei denen sich mit Twan van Geel (Legion Of The Damned) und Eric Daniels (ex-Asphyx, Grand Supreme Blood Court) weitere bekannte Gesichter finden. Wie auch bei seinen anderen Bands setzt Kreft auch bei GRACELESS – Bandname und Logo lassen es erahnen – auf die Kraft des Oldschool-Death-Metal.

In rund 45 Minuten bieten GRACELESS auf ihrem zweiten Album „Where Vultures Know Your Name“ alles, was niederländischen Death Metal so stark macht – und klingen doch nicht generisch: Schleppendes Riffing trifft hier immer wieder auf ausladende, melodische Gitarrensoli, wie man sie bei den meisten anderen der genannten Bands eher selten findet. Schon dieser Mix – so am ehesten gelegentlich bei Hail Of Bullets anzutreffen – verleiht GRACELESS eine vergleichsweise große Eigenständigkeit. Dazu aber erweist sich Kreft, der hier nicht nur Gitarre spielt, sondern auch singt, als überaus talentierter Growler. Mal harsch, mal extrem tief, dabei aber immer voll im Klang – genau so müssen Death-Metal-Vocals klingen!

Klingen ist ein weiteres gutes Stichwort: Auch der Albumsound erfüllt alle Erwartungen, die man an eine Death-Metal-Produktion hat: „Where Vultures Know Your Name“ schiebt im Bassbereich ordentlich, lässt aber auch den nötigen Biss in den Höhen nicht vermissen. Das genau richtige Maß zwischen Dreck und Klarheit im Klangbild lässt die groovige Riffs (wie in „Retaliation Of The Wicked“) ebenso gut zur Geltung kommen wie die Leadgitarren.

Nach dem ebenfalls schon starken Debüt „Shadowlands“ (das dieser Tage übrigens endlich in Form eines Re-Releases wieder physisch verfügbar gebracht wird!) legen GRACELESS mit „Where Vultures Know Your Name“ ein weiteres bemerkenswertes Album nach: Wer niederländischen Death Metal in all seiner Rohheit, aber eben auch Melodik zu schätzen weiß, sollte sich diese acht Songs nicht entgehen lassen!

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Wertung: 8.5 / 10

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