Das Cover von "Damage Dancer" von Gun Barrel

Review Gun Barrel – Damage Dancer

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Heavy Metal

2012 veröffentlichen die Kölner Metaller GUN BARREL mit „Brace For Impact“ zuletzt ein Album und begrüßten auf jener Platte mit Patrick Sühl einen neuen Sänger. Obwohl die Karnevalszeit gerade zu Ende gegangen ist, hat man in der Rheinmetropole nach wie vor Grund zum Feiern, denn mit „Damage Dancer“ hat die Truppe pünktlich zum Ende der närrischen Zeit schon die nächste Platte im Anschlag.

Offenbar sind die Herren GUN BARREL und ihr neuer Sänger Patrick Sühl in den letzten zwei Jahren zu einer größeren Einheit zusammengewachsen, denn „Damage Dancer“ kommt weitaus selbstbewusster aus den Boxen als der 2012er Einstand des Herrn Sühl bei den Kölnern. Nach dem Intro „Unleashing The Hounds“ findet die Platte mit „Damage Dancer“ und dem nachfolgenden Stadion-Stampfer „Bashing Thru“ einen ebenso kraftvollen wie mitreißenden Einstieg und legt nahe, dass die Rheinländer mit ihrem neuesten Album auf dem Weg zu alter Form sind.

Klar, großartige stilistische Änderungen sind hier nicht zu erwarten und so bietet „Damage Dancer“ nach wie vor ebenso erdigen wie kurzweiligen Prolo-Rock mit vermeintlich dicken Eiern, aber allen voran macht Sänger-Neuzugang Sühl auf seinem zweiten Album mit der Truppe eine weitaus authentischere Figur als auf dem vorangegangenen Album – mag sein, dass sich der Mann stellenweise immer noch etwas schwer tut, gegen die kraftvolle Instrumentierung anzusingen und daher hin und wieder mal ein Stück zu weit in den Hintergrund rutscht, aber in Songs wie „Judgement Day“, „Ride The Dragon“ und „Heading For Disaster“ hat der Frontmann endlich die Portion Dreck in der Stimme, die eine Band wie GUN BARREL für den richtigen Arschtritt-Faktor voraussetzt.

Was die Produktion anbelangt, so fällt „Damage Dancer“ dankenswerterweise eine ganze Ecke druckvoller als „Brace For Impact“ aus, weshalb diesmal auch für die entsprechende Riffwand gesorgt ist. Die Gitarren klingen bei aller Blues-Attitüde in den Leads immer noch ein bisschen kunststoffartig, aber das machen der amtlich rollende Bass und das fette Schlagzeug weitestgehend wieder wett.

Ansonsten bleibt alles beim alten und die Kölner rocken sich wie eh und je irgendwo zwischen AC/DC-Anleihen, einer tatsächlich überraschen Dio-Huldigung in Form von „Passion Rules“ und dem ein oder anderen Motörhead-Zitat durch ihre Spielzeit. Das ist bis zu einem gewissen Grade natürlich austauschbar, fährt aber auch direkt in den Gehörgang und macht allemal Spaß. Zudem muss man den Herren lassen, dass sie auf „Damage Dancer“ mit weit mehr Abwechslung als auf dem Vorgänger agieren und auch das ist keinesfalls verkehrt.

Die Kölner und ihr neuer Sänger in den vergangenen zwei Jahren deutlich hörbar zu einem eingespielten Team herangewachsen. Auf „Damage Dancer“ macht der Mann nicht nur eine bessere Figur, GUN BARREL agieren auch insgesamt sowohl selbstbewusster als auch abwechslungsreicher, was sich in rundum gelungenen Hard-Rock- bzw. Heavy-Metal-Songs niederschlägt. Fans rotziger Härte dürfen getrost zuschlagen, denn „Damage Dancer“ bietet einheimischen Stahl mit hoher Qualität.

Wertung: 7.5 / 10

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