Review Handful Of Hate – Gruesome Splendour

  • Label: Cruz Del Sur
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Black Metal

„Frisch aufgebrühter Tee, kein Instanttee“. Während ich hier sitze, „Gruesome Splendour“ seine Runden in der Anlage dreht und ich diese Rezension beginne, blicke ich sehnsüchtig aus dem rechten Augenwinkel auf eine bunte Packung Eistee, die sich mit jenem Spruch schmückt. Nun wünschte ich mir, das ließe sich auch auf die gerade gehörte Musik übertragen, doch das scheint mir zu viel gewünscht.

Erstmal musste geklärt werden, was HANDFUL OF HATE überhaupt bieten. Allein vom optischen Aspekt käme man wohl nicht darauf, der Bandname klingt eher nach garstigem Metalcore und das Frontcover sieht mehr nach garstigem Grind-Geknüppel aus. Sofort nach Einlegen der Scheibe aber scheint ein garstiges Black Metal-Inferno loszubrechen, welches wütend alles niederreißt und unaufhaltsam gen Apokalypse walzt und man möchte meinen, dass noch nie eine italienische Band mehr nach Norwegen klang als diese hier. Mit einem leicht technischen Ansatz, vereinzelt eingestreuten Death Metal-Elementen und klirrenden Gitarren der Marke neuere Immortal klingt der Opener „Livid“ durchaus passabel.

Doch mehr passables folgt leider nicht. Man eile nur mal an die Anfänge der Lieder „Theory of Perfection“, „Tied, Whipped… Educated” und “Whiplaw“ und größte Ernüchterung stellt sich ein, wenn man feststellt, das alles sowas von ähnlich klingt, dass es keinerlei Spaß mehr macht. Durchgehend der gleiche Schlagzeugtakt, die gleiche Geschwindigkeit, das gleiche leicht technisch-todmetallische und absolut belanglose Riffing, das gleiche Rauf-und-runter-auf-der-Tonleiter-Gespiele, der gleiche variatonslose 08/15-Kreischgesang, die gleichen langweiligen Breaks. Und das über geschlagene 35 Minuten und 44 Sekunden, was diese Zeit enorm langatmig erscheinen lässt.

HANDFUL OF HATE können keinerlei Atmosphäre aufbauen und zerstören alle guten Ansätze (ein paar gibt es wirklich) durch ihre Gleichförmigkeit und das dauernde Sich-selbst-kopieren-und-wiederholen . Die Italiener haben null eigene Identität und die Lieder haben schlicht keinen Wiedererkennungswert. Einzig „Livid“ kann man sich ab und an mal anhören, den Rest braucht man nicht, es ist ja eh das gleiche und nur billiger Instant Black Metal, der absolut fad und schal schmeckt. Kalter Kaffee, quasi. Bei einem vierten Album einer Band, die seit fast 15 Jahren besteht, kann man wohl mehr erwarten. Selbst die innigsten Freunde von simplen rasenden Black Metal dürften die CD nach wenigen Durchläufen gelangweilt beiseite legen.

Als Fazit kann zu „Gruesome Splendour“ möchte ich den Text des abschließenden Stückes „Ejaculation Dementiae“ heranziehen. Dort ertönen lediglich schmerzerfüllte Verzweiflungsschreie, deren Herren eine Erlösung aufgrund der gehörten Klänge herbeizusehnen scheinen.

Wertung: 4 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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