Review Heldmaschine – Himmelskörper

HELDMASCHINE sind wieder da. Schon wieder, könnte man sagen, liegt doch die Veröffentlichung des letzten Albums „Lügen“ erst ein knappes Jahr zurück. Großer Schaffensdrang also bei den Rammstein-Verehrern, die jetzt „Himmelskörper“ auf den Markt werfen.

Die Umwelt, auf die HELDMASCHINE ihren „Himmelskörper“ loslassen beschreibt die Band als ein endloses Ödland, geprägt durch Krisen und Terror. Das ist allerdings keineswegs ein fiktives Szenario, sondern lediglich die Analyse unserer Gegenwart. Dementsprechend widmet man sich auch der dunklen Seite unseres Daseins – Unsicherheit, Angst und Fremdenhass sind die Themen, mit denen sich die Band auf ihrem neuen Album beschäftigt.
Nun könnte man vermuten, dass eine ehemalige Coverband, die dem Sound ihrer Vorbilder noch immer huldigt (auch wenn man mit „®“ einen sehr selbstironischen Song am Start hat, um diesen Vergleichen vorzubeugen – er ist einfach zu offensichtlich), auch inhaltlich recht simpel gestrickt sein dürfte. Doch glücklicherweise ist das bei HELDMASCHINE nicht der Fall. Mit klarem Blick werfen die Mannen um Sprachrohr René Anlauff ein Licht auf braune Rattenfänger und den Schafen, die diesen Nachlaufen („Himmelskörper“).
Doch HELDMASCHINE belehren ihre Hörer nicht, sie wollen primär auf die Themen aufmerksam machen, die sie beschäftigen. Zu diesen zählen aber auch weniger ernste Sachverhalte, wie sexuelle Lust („Sexschuss“, „Auf allen Vieren“), das Problem mit der Wahrheitsfindung („Alles Eins“) oder Vergänglichkeit („Dünnes Eis“, „Spieglein, Spieglein“).
Musikalisch ist das Ganze in eine Mischung aus harten Industrial-Riffs, Elektro-Sounds und einem NDH-Grundsound verpackt, die mit jeder Menge Wucht um die Ecke kommt – an dieser Front gibt es also keine nennenswerten Neuerungen oder Veränderungen.

Wenn HELDMASCHINE sich in anrüchige Gefilde bewegen, klingen sie noch immer wie der Rammstein-Klon, der sie nicht mehr sein wollen. Dass sie deutlich mehr können, zeigen sie auf „Himmelskörper“ immer dann, wenn es lyrisch etwas ernster zur Sache geht – wenn die Band in dieser Richtung weiterarbeitet, wird sie sich sicher letztlich von den immerwährenden Vergleichen freischwimmen können.

Wertung: 6.5 / 10

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