Review Icons Of Brutality – Between Glory And Despair

  • Label: Cyclone Empire
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Death Metal

Dismember, Entombed, Gorefest, Edge Of Sanity…klingt wie eine Auflistung bedeutender Death Metal Bands? Ist es auch, zugleich aber auch die Angabe von ICONS OF BRUTALITY ob der Frage nach ihren Einflüssen auf ihrem Debüt „Between Glory And Despair“. Dies lässt nun zwei Vermutungen zu: a) Das Album wird Old School bis zum Abwinken oder anders: Innovationen werden gegen Null tendieren und b) ersterer Umstand könnte zu ausgeprägter Langeweile führen.

Vermutung a wird denn auch ohne Umschweife bestätigt. „Just Let Them Burn“ bricht mit einer archaischen Urgewalt aus den Boxen, dass es Fans der genannten Bands sicherlich ganz warm ums Herz werden wird. Blastbeats, sägendes Riffing und heftige Growls, dazu noch ein Sprachsample, welches die katholische Kirche attackiert – das Einmaleins des Death Metal beherrschen die Jungs ganz offensichtlich.
Auf dem nachfolgenden Titeltrack gönnt man sich ein doomiges Intro, bevor man den Song im Mid-tempo weiterstampfen lässt. Damit wäre nach den ersten beiden Songs alles, was es im Death Metal so gibt schon abgehakt – Uptempo mit Blasts, Midtempo-Stampfer und doomige Passagen bzw. Intros. Damit dürfte mittlerweile klar geworden sein, dass der Innovationsfaktor auf diesem Album gleich Null ist.
Das macht aber nichts, denn Vermutung b bewahrheitet sich zum Glück nicht. Mit zu viel Enthusiasmus und Spielfreude gehen die Herren hier ans Werk, als dass sich Langeweile breit machen könnte. Das gezeigte Level an Aggressivität und Brutalität wird stets am Anschlag gehalten, wobei alles andere dem Bandnamen auch nicht gerecht werden würde.
„Icons Of Brutality“ zeigt dann, was alles in der Band steckt und warum es sich lohnt, vor dem Studiogang ausgiebig zu proben und Konzerte zu spielen. Hier wird feines Songwriting geboten und alles niedergemacht, was dieser Walze von einem Song in den Weg kommt.
Soundtechnisch kommt die Scheibe sehr angenehm daher. Der Klang ist organisch, erdig und warm, was den Songs gut zu Gesicht steht. Die Gitarren sind sehr fett und auch der Gesang passt wunderbar in den Mix. Allein das Schlagzeug wirkt zuweilen etwas schwachbrüstig oder künstlich, was allerdings nicht durchgehende der Fall ist.
Textlich bewegt sich die Band aus Holland auf ausgetretenen Pfaden: Kritik an organisierter Religion, Tod, Brutalität und Krieg – klassische Themen des Death Metal also. Das ist zwar genauso innovativ wie der Rest der Scheibe, aber auch genauso effektiv.

Unterm Strich liefen ICONS OF BRUTALITY mit „Between Glory And Despair“ eine grundsolide Old-School-Death-Metal-Platte ab. Ausreißer gibt es weder nach unten noch nach oben, was die Scheibe zu einer runden Sache für alle Freunde genannter Bands macht. Wer allerdings von seiner Musik etwas Neues erwartet, sollte hier eher nicht zugreifen. Ob man allerdings noch eine weitere Platte dieser Stilrichtung in seinem Schrank braucht, wenn dort schon die „Originale“ und Geschichten wie Tormented, Zombified oder Overtorture stehen, steht auf einem anderen Blatt und muss jeder für sich selbst entscheiden.

Wertung: 7 / 10

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