Review IXXI – Elect Darkness

  • Label: Candlelight
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Black Metal

IXXI nennt sich das Black Metal Projekt bei dem sich die Mitglieder von Ondskampt und Lifelover-Sänger B ein wenig austoben. Nachdem die Band im Jahr 2007 gleich zwei Alben veröffentlichte, lies das dritte Album fast zwei Jahre auf sich warten.
Mittlerweile weiß man auch, dass der Bandname sich nicht von irgendwelchen Göttern oder Automodellen ableitet, sondern lediglich auf einen der tragischten Momente der jüngeren amerikanischen Geschichte zurückzuführen ist. Denn IXXI soll für nichts anderes stehen als für „9/11“.Nicht nur beim Bandnamen zeigt man sich kreativ, auch die Themen, welche die derzeitigen gesellschaftlichen Probleme in Europa und der Welt behandeln, zeigen, dass es auch einen Black Metal fernab der typischen Satan/Tolkien Welt gibt.

Musikalisch gibt man sich hingegen weniger ausgefallen und greift erneut auf den „Black n‘ Roll“ zurück, wie ihn vor allem Satyricon auf „Volcano“ zelebriert haben. Wenn auch etwas minimalistischer und moderner, klingt er immer noch typisch „angerotzt“ nach -fast schon- altbekannter skandinavischer Art.
Der Gesang hingegen ist erfrischend ausgefallen, wenn er auch von Song zu Song zwischen „genial“ und „sehr anstrengend bis nervig“ deutlich hin und her schwankt. Das Gegrowle von Totalscorn wirkt genauso wie die Doublebass Salven, die hin und wieder das sehr Midtempo-lastige Album auflockern, vereinzelt deplatziert und verfehlt die Wirkung. Zudem stellt man sich die Frage, warum man ein so „stählernes“ Schlagzeug einsetzen musste. Gerade der „Groove“ im Black n‘ Roll wird meiner Meinung nach durch ein eher klares und sauberes Schlagzeug gekennzeichnet. Vielleicht ist es auch mein in dieser Genresparte verwöhntes Ohr, aber so ganz fügt es sich meiner Meinung nach einfach nicht in die komplette Soundstruktur dieses Albums. Die wenige Euro mehr für einen Session-Schlagzeuger hätten sicherlich nicht geschadet.

Doch dieses Review soll keineswegs einen Verriss dieser Band darstellen. Hat man sich nämlich erst einmal mit dem etwas ungewohnten Sound angefreundet, beginnt „Elect Darkness“ gegen Ende hin Spaß zu machen. Beginnt das Album mit den Songs „Underworld“ und „Western Plaques“ noch etwas wackelig, gewinnt es mit zunehmender Spieldauer immer mehr an Fahrt, bis die 90er Jahre Sepultura & Co. Riffs des dritten Songs „Southern Tribes“ den ersten starken Teil des Albums einläuten. Spätestens bei „Northern Floods „, „Vindicator“ und „A Bitter Lesson“ , wo der Black Metal Anteil noch einmal deutlich gesteigert wird, dürften die ein oder anderen Köpfe kreisen.
Ende gut, alles gut? Fast. Wäre da nur nicht das Auto-Repeat der CD Anlage, welches nach den letzten Klängen von „A Bitter Lesson“ den Song „Underworld“ erneut startet.

IXXI ist für alle Black Metal und Black n‘ Roll Fans, welche offen für strukturelle Veränderungen und Experimente innerhalb eines Genres sind, ohne direkt in die „Melodic Black Metal“ Sparte greifen zu wollen.Den Mannen von Totalscorn & Co. sei jedoch ans Herz gelegt, dass auch -oder gerade- in der heutigen Zeit, ein wenig mehr Zeit beim Songwriting nicht schaden kann. Denn leider hat „Elect Darkness“ im Vergleich zum sehr starken Zweitling „Assorted Armament“ stark abgebaut und wirkt über vereinzelte Strecken sehr unfertig. Sofern das vierte Album nicht ebenfalls noch im Jahre 2009 erscheint, darf man also gespannt sein!

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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