Review Jess And The Ancient Ones – Astral Sabbat (EP)

  • Label: Cargo, Svart
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Rock

Mit ihrem letztjährigen, selbstbetitelten Debüt konnten sich JESS AND THE ANCIENT ONES in der Spitze der Okkult Rock-Bewegung etablieren. Waren Ähnlichkeit mit The Devil’s Blood auch nicht von der Hand zu weisen, so überzeugte die Band doch mit ihrem eingängigen Rock, geprägt von Jess‘ markantem Gesang. Nun steht mit „Astral Sabbat“ eine neue EP der Finnen ins Haus und der Zeitpunkt für die Veröffentlichung könnte kaum günstiger gewählt sein, haben die Genreführer The Devil’s Blood doch gerade erst ihre Auflösung bekannt gegeben.

„Astral Sabbat“ präsentiert JESS AND THE ANCIENT ONES direkt so, wie man sie kenn. Direkter Rock, angenehm warme Gitarren die sich immer wieder auf kleine Spielerein einlassen und über allem Jess warme, leicht rauchige Stimme. Der Refrain wirkt verspielter als die Strophe, gleichzeitig auch etwas vertrackter, was dem Ganzen jedoch nicht schadet, sondern eine gewisse Weiterentwicklung verdeutlicht. Die Band lässt sich auf komplexere Songstrukturen und instrumentelle Zwischenteile ein, was sehr gelungen ist. Auch die Größe des Songs ist, im Vergleich zum Debüt, deutlich gesteigert worden. Der Track hat Platz zum Atmen und sich zu entfalten, die teils etwas sehr straffen Strukturen des ersten Albums wurden etwas gelockert – sechs wirklich gelungene Minuten.„Long And Lonesome Road“ ist keine Eigenkreation, sondern ein Cover der holländischen Rock Band Shocking Blue. Dies erklärt auch den deutlich direkteren und weniger verspielten Aufbau des Songs. Allerdings ist der Kontrakt zwischen der Verspieltheit des ersten und der Direktheit des zweiten Tracks sehr angenehm, da die deutlich erkennbar ist, dass hier die gleiche Band am Werk ist. Sei es durch den Gesang, die Hammond-Orgel oder die verspielte Bridge – die Band verpasst dem Song ihren eigenen Stil und das funktioniert sehr gut.Mit „More Than Living“ folgt der letzte und, mit stolzen 15 Minuten, längste Titel dieser EP. Entsprechend der Länge ist dieser Songs sehr entspannt und weitschweifig, fast schon meditativ. Es regieren lockere Gitarrenläufe, Cleangitarren und sanftes Schlagzeugspiel. Jess Stimme ist sehr variabel eingesetzt, von Flüstern über sanften Gesang bis hin zum gewohnt kraftvollen Einsatz in den flotteren Teilen des Tracks ist alles vertreten. Ein herrlicher Song, der richtig Laune macht! Vor allem aber macht „More Than Living“ deutlich, dass JESS AND THE ANCIENT ONES lange Lieder schreiben können, die einen meditativen Charakter besitzen und dabei nicht langweilig werden, was sich mit „Sulpuhur Giants“ ja auch auf dem Debüt schon angedeutet hatte.

Für Fans der Band wird „Astral Sabbat“ ein kleines Fest sein, allen anderen sei empfohlen mal ein Ohr zu riskieren. Nach dem Ende von The Devil’s Blood zeigen JESS AND THE ANCIENT ONES mit dieser EP, dass es ihnen zuzutrauen ist, in deren Fußstapfen zu treten und die Führung im Okkult Rock-Sektor zu übernehmen!

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