Das Cover von "Traveller" von Jorn

Review Jorn – Traveller

Mit seinem letzten Album „Symphonic“ bot der Melodic-Metal-Sänger Jorn Lande nichts wirklich neues, sondern bereitete einige seiner Klassiker unter Zuhilfenahme orchestraler Klänge wieder auf. Trotzdem hat der Mann das Songwriting nicht ruhen lassen, denn mit „Traveller“ erscheint ob der erwähnten Nebenbeschäftigung nicht mal zwei Jahre nach „Bring Heavy Rock To The Land“ schon das nächste Album des Norwegers.

„Symphonic“ war sicher nicht jedermanns Sache und auch nur ein weitgehend unbedeutender Exkurs in der Karriere des Herrn Jorn und so erscheint „Traveller“ wie erwähnt auch nur kurze Zeit nach „Bring Heavy Rock To The Land“. Als direkter Nachfolger von „Dio“ entpuppte sich letzteres recht schnell als das nächste Tribute-Album und auch auf der neuen Platte aus dem Hause JORN sehen die Dinge nicht viel anders aus.

Songs wie „Overload“, der Titeltrack und auch „Carry The Black“ sind ganz offensichtlich unverhohlene Ronnie James Dio-Huldigungen und auch ansonsten merkt man den Arrangements und Riffs auf „Traveller“ deutlich an, wer wohl des Bandkopfs größtes Vorbild ist – rein lyrisch nimmt diese Legendverehrung im abschließenden „The Man Who Was King“ vielleicht ein kleines bisschen Überhand, doch das sei verziehen. Davon abgesehen ist diese Form der Trauer um einen der größten Sänger der Metal-Geschichte überhaupt nichts schlimmes, zumal man Jorn Lande lassen muss, dass der Mann einfach weiß, wie Dio geht und so ist auch „Traveller“ schlicht ziemlich gelungen.

JORN verstehen es nun mal, die charakteristische Atmosphäre der Musik des großen Vorbilds einzufangen und so gelingt das auch hier durchweg gut. Dass die Eigenständigkeit dabei weithin flöten geht, ist ohnehin klar, weshalb es kurioserweise ein bisschen befremdlich wirkt, wenn die Band in Nummern wie „Window Maker“ oder „Rev On“ ausnahmsweise mal nach sich selber klingt. Von derlei kreativen Ausrutschern abgesehen standen für „Traveller“ vor allem neuere Dio-Alben wie „Killing The Dragon“ und „Master Of The Moon“ Pate, wobei hier angemerkt sei, dass nicht nur der Frontmann selbst sondern auch die Instrumentalfraktion bei der Umsetzung einen verdammt guten Job macht.

Selbstverständlich werden JORN die Lücke, die der Tod Ronnie James Dios hinterlassen hat, niemals ausfüllen können, aber dennoch bietet die Truppe mit ihrem neuen Album schlicht die derzeit wirksamste Ersatzdroge. „Traveller“ enthält durchweg zeitlos guten Hard Rock im Fahrwasser des kleinen Mannes mit der großen Stimme und wird sicher nicht nur Dio-Fans längere Zeit großen Spaß machen.

Wertung: 8 / 10

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