Das Cover von "The Heathen Dawn" von Lonewolf

Review Lonewolf – The Heathen Dawn

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Heavy Metal

Frankreich ist nicht unbedingt das Land, das man als erstes mit kernigem True Metal in Verbindung bringen würde und doch hat die Grande Nation mit LONEWOLF eine der beständigsten Bands des Genres hervorgebracht. Inzwischen haben die Herren aus dem malerischen Grenoble satte sieben Alben in der Tasche und nahmen von ein paar Jahren an der überaus erfolgreichen „Wolfsnächte Tour“ zusammen mit Powerwolf Teil. Mit „The Heathen Dawn“ haben LONEWOLF nun ihr achtes Album in den Startlöchern.

Auf ihrem neuesten Album bedienen die Franzosen wieder inhaltlich wie musikalisch jedes nur irgendwie denkbare Szene-Klischee, aber genau das macht sie ja auch so sympathisch: LONEWOLF scheinen sich dabei nicht das Geringste zu denken und so kommt die Truppe auch auf „The Heathen Dawn“ wieder absolut authentisch rüber. Zwar bieten die Herren damit recht wenig, was man nicht schon anderswo oder gar bei ihnen so oder ähnlich schon mal gehört hätte, allerdings wird das bekannte True Metal-Rezept hier ziemlich hochwertig umgesetzt und obendrein schäumen LONEWOLF auf „The Heathen Dawn“ vor Spielfreude geradezu über.

Der Gesang von Frontmann Jens Börner ist dabei vermutlich noch immer nicht jedermanns Sache, aber hat man sich erst an die Reibeisen-Stimme des Mannes gewöhnt, passt das eigentlich ganz gut zur Musik – bei Grave Digger funktioniert’s ja auch. Am üblichen Bombast-Intro wie „A Call To Wolves“ kommt man bei einer Band wie dieser einfach nicht vorbei und kaum beginnt das eigentliche Album, wird recht schnell deutlich, dass die Burschen aus Grenoble hier einmal mehr ihren großen Vorbildern Running Wild nacheifern. Schon der Opener „Wolfsblut“ aber auch zackige Nummern wie „Keeper Of The Underworld“, „Rise To Victory“ und der Titeltrack erinnern in Sachen Riffing, Melodien und Refrains stark an das piratige Treiben von Rolf Kasparek und Co..

Wie gesagt: Nicht viel Neuartiges auf „The Heathen Dawn“, aber alles hochwertig und mit viel Spaß an der Sache umgesetzt. Neben derlei Kompositionen finden sich auf dem neuen LONEWOLF-Album auch noch grundsolide True Metal-Stampfer wie „Until The End“ oder „Song For The Fallen“, in denen Genre-Kollegen wie Majesty grüßen lassen. Somit ist „The Heathen Dawn“ alles andere als innovativ, entbehrt gleichzeitig aber auch nicht der nötigen Abwechslung und macht vor allem von Anfang bis Ende einen Heidenspaß.

Leadgitarrist Alex Hilbert hat die Formation inzwischen leider verlassen, kredenzt Band und Fans hier aber noch das denkbar schönste Abschiedsgeschenk, denn auf dieser Platte spielt der Mann die vielleicht schönsten Leads seiner Schaffensgeschichte mit LONEWOLF. Für den Sound von „The Heathen Dawn“ zeigt sich übrigens Powerwolf-Boss Charles Greywolf verantwortlich und der Mann weiß, wie Power Metal zu klingen hat, weshalb man sich über den Sound dieser Platte nun wirklich nicht beschweren kann.

Ganz offen hörbar von Running Wild inspiriert haben LONEWOLF ihren Sound schon lange gefunden und machen keinerlei Anstalten, ihn noch irgendwie zu verändern. Umso beeindruckender ist es, dass die Herren auch auf ihrem achten Album noch frisch und authentisch klingen und keinerlei Anzeichen von Ermüdung zeigen. „The Heathen Dawn“ ist ein deftiges True Metal-Album aus dem Lehrbuch, womit die Franzosen das Genre ganz bestimmt nicht revolutionieren werden, aber darum geht es ihnen wohl kaum. LONEWOLF klingen 2016 so ehrlich, kernig und ungezwungen wie eh und je.

Wertung: 7.5 / 10

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