Review Mael Mordha – Damned When Dead

  • Label: Candlelight
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Doom Metal

Drei Jahre nach dem Vorgänger „Mannahan“ geht es wieder auf die irische Insel, von der uns MAEL MORDHA über keltische Mythologie und epische Schlachten berichten. Schon nach wenigen Takten wundere ich mich, wie sehr man einer Band ihre Herkunft anhört, „Damned When Dead“ ist noch irischer, klingt noch grüner und weckt noch mehr Assoziationen als beim 2010-Album.

Damals fiel in der Rezension das eine oder andere Mal der Name Primordial, eine weitere Band, die sich nicht nur dem irischen Kulturgut verschrieben hat, sondern dies auch in ganz ähnlicher Art und Weise umsetzt. Ob sich MAEL MORDHA nun stärker von den Landsleuten absetzen, sei mal dahingestellt, man könnte es ja auch so formulieren: gefällt einem das Eine, sagt einem das Andere sicher auch zu.
Am Vorgänger habe ich kritisiert, dass das Ausmaß an Aggression etwas zu kurz kam. Zu häufig beschränkte man sich auf eher langsame Songs und cleanen Gesang, obwohl man gerade im harschen Bereich mehr Stärken zu haben scheint. Die Grundausrichtung hat sich auf „Damned When Dead“ nicht wesentlich geändert, mir kommt es sogar so vor, als wenn man noch etwas „softer“ geworden wäre. Das müsste sich konsequenterweise für diese Rezension eigentlich negativ auswirken, tut es aber interessanterweise nicht. Wirklich hart gehen die Dubliner nur noch selten zu Werke, klar gibt es mal eine Double-Bass-Attacke (wenn auch ausgesprochen dezent), auch gesangstechnisch geht man ab und an aufs Ganze, aber insgesamt klingt das Album doch sehr gemäßigt.
Trotzdem gefällt es mir ein kleines bisschen besser als der Vorgänger. Dies liegt an den vielen erhabenen Momenten, in denen extrem episch zu Werke geht. Teilweise wird diese Stimmung durch ein paar nette Flöten-Einsätze untermalt, grundsätzlich brauchen MAEL MORDHA aber nicht unbedingt derartige „Hilfsmittel“, auch mit der Standardbesetzung klappt das ganz gut. Unweigerlich werden Erinnerungen an Primordials „To The Nameless Dead“ wach, die damals ganz ähnlich Atmosphäre erschaffen haben. MAEL MORDHA hingegen gehen meiner Meinung nach deutlich abwechslungsreicher vor, sie spielen nicht endlose Wiederholungen, sondern haben sogar die eine oder andere progressive Songstruktur am Start. Ein einzelnes Lied dabei heraus zu suchen, verbietet sich irgendwie, das Album funktioniert am besten in seiner Gesamtheit, was sicher auch am gleichmäßig hohen Niveau liegt.

„Damned When Dead“ ist ein wirklich gutes Album keltischer Machart geworden. Nur wenige Bands spielen diese Musik so ausgereift, klingen dabei trotz vergleichsweise weniger Möglichkeiten durch die Bank interessant und abwechslungsreich, ohne dabei den Song als solchen aus den Augen zu verlieren. Ein starker Auftritt der Mannen von der Insel.

Wertung: 8.5 / 10

Publiziert am von Jan Müller

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