An der Ostsee beheimatet, gibt es die Goth’n’Roll-Band MAINPOINT nun seit nunmehr 16 Jahren – 16 Jahre, in denen die Truppe fünf Alben veröffentlichte und über 350 Konzerte absolvierte. Mit „Black Traveller“ steht nun, nach der Ende 2011 erschienenen EP „Down“ der nächste Output der Routiniers in den Läden.
Besagte Routine merkt man dem Resultat dann auch von der ersten Sekunde an an: In gediegenem, fettem Sound präsentieren MAINPOINT die elf Songs. Im Mittelpunkt steht dabei stets die dunkle, volle Stimme von Sänger und Bassist Axl, welche in dieser Eigenschaft an Allen B. Konstanz von The Vision Bleak erinnert. Ansonsten ist auch „Black Traveller“ mit den Bands, die seit jeher Als Vergleiche für MAINPOINT herangezogen werden, gut beschrieben: Neben der eigenen Note, die dem Schaffen der Band nicht abzuspechen ist, sind es dabei vor allem Paradise Lost und Moonspell, welche bei der Beschreibung der Musik hilfreich sein könnten.
Experimente oder sprudelnde Kreativität findet man hier zugegebenermaßen nicht, so dass „Black Traveller“ beim Hören ein wenig abstumpft – für sich genommen sind die Songs jedoch gut gemacht, und ergeben auch im Kontext ein stimmiges Bild. Bisweilen nur eben etwas zu stimmig. Als Resultat geht „Black Traveller“ zwar leicht ins Ohr, jedoch mitunter auch ebenso gut auf der anderen Seite wieder heraus. Haften bleiben weniger die softeren Nummern denn vor allem die – zum Glück gar nicht so seltenen – harten Momente wie in „Gold Rush“, welches mit mächtig Schub nach vorne Schwung in die Scheibe bringt.
Mit „Black Traveller“ haben MAINPOINT nichts falsch gemacht und wer auf Goth-Rock steht, macht im Gegenzug ebenso wenig falsch, wenn er zu diesem Album greift – ob man das Album jedoch gehört haben muss, steht auf einem anderen Blatt. Für ein must have ist das Album nämlich stellenweise schlichtweg zu austauschbar, und dort, wo es charakteristisch wird, leider sogar für Gothic oft zu kitschig. Schade eigentlich, denn zwischendurch ist „Black Traveller“ sogar richtig gut.
Wertung: 7 / 10