Review Mudvayne – L.D. 50

  • Label: No Name
  • Veröffentlicht: 2000
  • Spielart: Thrash Metal

Was erwartet man von vier Männern, die aus purer Langeweile beschließen Musik zu machen? Vielleicht sollte man sich die Erwartungen nicht zu hoch setzen, sondern alles auf sich zukommen lassen. Wirft man aber ein Blick in das Booklet und sieht sich zunächst die Gesichter der vier Musiker an, so bietet sich ein kleiner aber feiner Vergleich mit Combos wie Slipknot an. Im Falle von Mudvayne handelt es sich aber nicht um Masken, sondern um bizarre Gesichtsbemalungen in allen erdenklichen Farben und Zügen. Grund genug also, einen Hörgang zu riskieren und sich selbst ein Bild zu verschaffen.

Wahrscheinlich wird es nicht allein beim optischen Vergleich mit Slipknot bleiben. Von Anfang hagelt es auf „L.D. 50“ (was übrigens die Abkürzung für ‚Lethal Dosage 50‘ ist) brachiale Gitarrenwände und psychotisches Shouting. Während sich „Dig“ noch recht geordnet anhört und auch ganz ordentlich groovt und es bei „Death Blooms“ sogar etwas melodisch wird, wütet auf dem 17-Song-Album ein Gewitter der Sonderklasse. Sänger Chüd (dessen bürgerlicher Name Chad Grey ist) brüllt, kreischt und röchelt sich durch gute 68 Minuten und begeistert zwischendurch auch mit cleaner Gesangslage, die sich vor allem bei „(K)now (F)orever“ sehr deutlich hervorhebt. Allgemein geht das melodische bei Mudvayne runter wie Öl, da sich der Frontshouter trotz ekstatischen Brüllattacken einer guten Stimme erfreuen kann, die sich vor allem bei „Nothing To Gein“ effektiv in Szene setzen lässt. Ruhige Minuten werden aber gekonnt und ohne jegliche Umschweife ausgeglichen, Stücke wie „Cradle“ machen das Durcheinander perfekt, die Gitarren sprechen Wände und das wütende Organ von Chüd lässt die Boxen erzittern. Ordnung ist bei „L.D. 50“ zweitrangig, so fordert der Langspieler mehrere Durchgänge, bis sich das Ganze überhaupt in die Schädelrinne einspielen lässt.

Produziert wurde die Scheibe von Garth Richardson (u.a. Rage Against The Machine) und Slipknot-Clown Shawn Crahan. Diese verpassten dem Album einen brutalen und kantigen Stempel. Nach mehreren Hördurchgängen merkt man aber, dass das Album trotz all dem auf hohem Niveau produziert wurde und für Fans von Slipknot oder Deftones durchaus empfehlenswert wäre.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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