Review My Darkest Hate – At War

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2004
  • Spielart: Death Metal

Nach zwei durchgehend hochgelobten Alben aus den Jahren 2001 und 2002 ziehen My Darkest Hate nun mit ihrem dritten Langeisen wieder in den Krieg um die Todesblei-Krone. Dass die beiden Gitarristen ihren musikalischen Ursprung bei Sacred Steel und Klaus am Schlagzeug bei Primal Fear haben, stört beim Hören natürlich auch nicht.

Die Musik der Deutschen kann man wohl am besten mit einem Wort beschreiben: brutal.Dazu müssen die Songs nicht mal schnell sein, vor allem durch ihr brachiales Midtempo gewinnen die Stücke an Härte. Dass aber haben ja vorher schon Bands wie Bolt Thrower und Six Feet Under eindrucksvoll bewiesen, und die fünf heimischen Bastarde versuchen wohl auch gar nicht, groß anders zu klingen.
Zwar hat der Eröffnungstrack „Im Am At War“ ordentlich Feuer im Arsch und ballert überraschend heftig und mit Vollgas drauf los, doch das ändert sich schnell. Schon nach diesem furiosem zweiminütigem Beginn – das einminütige, lahme Intro ziehe ich mal ab – wird ordentlich auf die Bremse getreten und in schweren mittleren Regionen weitergeschrubbt.

Das ist handwerklich alles wunderbar gemacht. Die Riffs sägen ordentlich, das Schlagzeug tickt wie das Uhrwerk eines Panzers und Chris Simper grunzt und kreischt sich durch die 37 Minuten. Hier muss ich nun aber schon den ersten Kritikpunkt anbringen, denn dass Gekreische liegt dem Sänger überhaupt nicht und klingt ziemlich unbeholfen und ist weder Fisch noch Fleisch. Die Growls allerdings liegen dem Kerl wirklich gut, darauf kann man aufbauen.
Die Lieder an sich weisen als einzelnes gesehen nicht wirklich Schwachpunkte auf, doch im Gesamtbild macht sich doch reichlich bald eine gewisse Langatmigkeit breit. So richtig wollen die Walzen nicht in Bewegung kommen und dümpeln mit der Zeit nur noch so vor sich hin. Ein bisschen mehr Abwechslung und überraschende Momente hätten der Scheibe verdammt gut getan, doch so schleicht sich unaufhaltsam die gute, alte Eintönigkeit ein und will sich nicht mehr verziehen.
Es fehlt irgendwie auch ein richtiger Übersong. An das Niveau von „I Am At War“ kann kein einziger der restlichen neun Tracks wieder anschließen.

Auch die Produktion ist nicht einwandfrei, die Drums sind doch etwas zu leise abgemischt und stehen deutlich hinter den Gitarren. Ich finde jedoch, dass gerade bei einer Platte wie dieser der Schlagzeugsound gut zu hören sein muss. Eine Lautstärke zwischen „At War“ und „Shadows & Dust“ von Kataklysm wäre hier wohl perfekt gewesen.Bolt Thrower und Six Feet Under machen ihre Sache zwar besser, doch Freunde der genannten Bands dürften auch mit „At War“ auf ihre Kosten kommen.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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