Review Omnia – Live On Earth

OMNIAs Veröffentlichungsfreude wird diesmal mit einem Live-Album fortgesetzt. Es heißt „Live On Earth“ und wurde bei der „I Don’t Speak Human“ Clubtour 2012 mitgeschnitten. Der Promoflyer spricht von dem ersten Live-Werk der Niederländer. Das allwissende Internet widerspricht dieser Info. Wer nun Recht behält, mag ich aber nicht entscheiden, sondern wende mich lieber gleich der Rezension zu.

Der Folk Rock – wenn man ihn überhaupt so bezeichnen kann – von OMNIA unterscheidet sich stark von dem, was ich sonst unter dieser Genre-Bezeichnung zu hören bekomme. Bei den Niederländern spielen ethnische Ursprünge vieler Völker sowie ambiente Elemente eine ziemlich große Rolle. Die Musik hat einen sehr urtümlichen Touch. Der Hörer macht dabei eine Zeitreise, die gefühlt auch mal weit über das Mittelalter hinaus gehen kann. Die Musik wirkt oft beschwörend und schamanisch – wie eben bei den Urvölkern. Doch es finden bei manchen Stücken auch modernere Elemente Einzug in den Sound. OMNIA strotzen eben vor Vielfältigkeit.
Dabei sind auch die emotionalen Bereiche, die angeschnitten werden, vielseitig. Die Musik spiegelt Gefühle wie Freude, Gelassenheit, Melancholie, Berauschtheit oder Nachdenklichkeit wieder. Dies wird von den Künstlern nicht nur gekonnt in Szene gesetzt, sondern dem Hörer auch noch authentisch vermittelt. Das machen OMNIA live mindestens genauso gut wie auf CD. Ich könnte mir vorstellen, dass die visuellen Eindrücke bei einem Konzert den Effekt noch verstärken. Es ist aber keine DVD, die mir hier vorliegt, sondern eine Live-CD, aber dennoch versteht es die Musik, die Sinne der Zuhörer zu vereinnahmen und sie auf eine mentale Reise fernab der Realität zu schicken.
Die Setlist von „Live On Earth“ entspricht quasi einer best-of-Zustammenstellung, und so bekommen wir hier alle bekannten Songs von OMNIA wie „Toys In The Attic“, „I Don’t Speak Human“, „Wytches Brew“, „Love In The Forest“ oder „Morrigan“ präsentiert. Die randvolle Live-Scheibe beinhaltet 18 Tracks mit einer Spielzeit von knapp 78 Minuten. Es ist ein bewegender Querschnitt durch inzwischen 15 Jahre großartiger folkloristischer Musik dieser niederländischen Truppe, die im Grunde nur Steve und Jenny Evans-van der Harten als konstantes Line-Up vorweisen kann. Das Live-Feeling macht sich zwischen den Songs breit, wenn man auch mal das begeisterte Publikum vernimmt. Ansonsten ist der Klang für ein Live-Album überraschend deutlich.

„Live On Earth“ ist insgesamt ein sehr gelungenes Werk, das sich Freunde von OMNIAs besonderer Folk Music unbedenklich auf ihre Einkaufs- oder Wunschliste setzen können.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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