Das Cover von "The Fiction Maze" von Persuader

Review Persuader – The Fiction Maze

Totgesagte leben ja bekanntlich länger und die schwedischen Power Metaller PERSUADER wurden in den Köpfen Vieler vermutlich schon mehrfach beerdigt. Nun hat es die Truppe aus Umeå aber tatsächlich geschafft, sich irgendwie selbst aus der Vergessenheit zu ziehen. Das Resultat ist durchaus greifbar, denn mit „The Fiction Maze“ hat die Band nach satten acht Jahren auch endlich ein neues Album auf Lager.

Schön zu wissen also, dass die Schweden auch nach knapp einem Jahrzehnt in der Versenkung nichts verlernt haben und ziemlich genau da anknüpfen, wo sie mit „When Eden Burns“ aufgehört haben. Ähnlichkeiten zu Blind Guardian sind also nach wie vor nicht von der Hand zu weisen – in erster Linie natürlich wegen des Gesangs von Frontmann Jens Carlsson, der sich verteufelt nach Hansi Kürsch anhört, aber auch aufgrund der allgemeinen Melodieführung von Gesang und Gitarren.

Allerdings kommen die Herren PERSUADER gerade in Nummern wie „War“ oder „InSect“ natürlich eine ganze Ecke härter und – ja, tatsächlich – stellenweise gar thrashiger als ihre Krefelder Vorbilder daher, was ja auch seit jeher den Charme der Formation ausmacht. Apropos Thrash Metal: PERSUADER machen auf „The Fiction Maze“ auch keinerlei Hehl aus ihren sonstigen Inspirationsquellen und verneigen sich mit dem Titeltrack ehrfürchtig vor Metallicas „Battery“. Überhaupt zeigen sich die Herren innerhalb ihres Sound angenehm vielseitig und flirten etwa im Rausschmeißer „Falling Faster“ gar mit dem schwedischen Todesblei.

Wie in der Vergangenheit machen die Schweden also auch auf ihrem Comeback-Album die beste Figur, wenn sie ebenso harten wie melodischen Power Metal spielen, aber auch Epischeres wie „Deep In The Dark“ oder „When Worlds Collide“ funktioniert trotz des etwas dünn klingenden Synthie-Klaviers ziemlich gut – ihr Talent für treffsicheres Songwriting hat die Truppe also in den letzten acht Jahren nicht verloren. Auf der Kehrseite der Medaille steht, dass PERSUADER wie eingangs erwähnt eben an „When Eden Burns“ anknüpfen und somit auch nach längerer Verschnaufpause nicht wieder das Niveau ihres Über-Albums „Evolution Purgatory“ erreichen.

Damit ist „The Fiction Maze“ sicherlich kein schlechtes, sondern sogar ein ziemlich gutes Album, aber die Truppe agiert hier eben nicht so zwingend, wie sie es einst tat. Darüber trösten gelungene Nummern wie „Son Of Sodom“, „Heathen“ und „Falling Faster“ allerdings weitestgehend hinweg, weshalb PERSUADER-Fans von „The Fiction Maze“ sicherlich nicht enttäuscht sein werden.

Lange hat es gedauert, bis die schwedischen Power Metal-Veteranen PERSUADER endlich wieder ein Lebenszeichen von sich gaben. „The Ficition Maze“ ist in jedem Fall das Comeback, das sich Fans der Band gewünscht haben und kann auf ganzer Linie überzeugen. Es bleibt nur noch zu wünschen, dass der Band nun genug Aufmerksamkeit zuteilwird, damit die Herren um Jens Carlsson nicht gleich wieder auf dem Abstellgleis verschwinden.

Wertung: 7.5 / 10

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