Review Random Forest – Awakening

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Ambient

Es gibt Musiker in diesem Universum, die äußerst produktiv und kreativ zugleich sind, aber dennoch nie die Anerkennung bekommen, die ihnen eigentlich zusteht. Einer dieser Musiker ist David Walters aus London. Erste Bekanntheit erlangte er durch sein Soloprojekt The Echelon Effect, das seit 2009 besteht und vorrangig im Post-Rock anzusiedeln ist. Gemeinsam mit Aaron Gilbert bildet dieser Mann das Ambient-Duo RANDOM FOREST, das bereits auf zwei EPs zurückblicken kann, die beide aus dem Jahr 2014 stammen. Mit „Awakening“ folgt nun also der dritte Streich aus der britischen Klangschmiede.

Neben der musikalischen Ausrichtung bleiben sich die zwei Londoner in einem weiteren Punkt treu: Diese EP beinhaltet, wie schon ihre beiden Vorgänger, exakt vier Songs. Der Genre-Zuordnung entsprechend beinhalten das Artwork und die Songtitel viel Raum für gedankliche Ausflüge. Während dieser 20-minütigen Reise begegnet man Glühwürmchen („Fireflies“), einer noch menschenleeren Stadt („First To Wake“), dem nahenden Tag bzw. einer aufgehenden Sonne („Awakening“) und einem eher bedrohlichen Szenario („Leaving Safe Places“) zum Abschluss. Was macht diesen fiktiven Ausritt nun so besonders? Erst einmal gar nichts, denn das Release ist reiner Ambient ohne Gesang oder viele Schnörkel. „Awakening“ lebt von der Emotion, für die David Walters ein simples, aber umso tiefgehenderes Händchen besitzt. Die Inspiration für jedes seiner Stücke kommt direkt aus dem Leben und setzt auf Gedanken und Gefühle, die jeder von uns schon einmal durchlebt hat.

Genau diese Begründung macht die neue Veröffentlichung von RANDOM FOREST zu einem Leckerbissen für alle Träumer und die, die es noch werden wollen. Außerdem ist David Walters in der Lage seit nunmehr sechs Jahren regelmäßig Komposition zu erschaffen, denen man einen durchaus eigenen Stil nachsagen kann, dem es aber nicht an Ideen mangelt oder gar Langeweile aufkommen lässt. Wer also Ambient-Musik mit Herz und kleinen Fußnoten des Post-Rock etwas abgewinnen kann, dem sei „Awakening“ dringend empfohlen. Der Moment für die nächste Realitätsflucht kommt garantiert. Die Maxime lautet: Zurücklehnen und entspannen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Keine Wertung

Publiziert am von Christian Denner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert