Review Random Forest – Panoramic

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Ambient

Wieder einmal sind es Aaron Gilbert und David Walters, die gemeinsam als RANDOM FOREST mit einer vier Songs starken EP aufhorchen lassen. „Panoramic“ ist abermals lupenreiner Ambient, gepaart mit Post-Rock-Elementen und thematisiert in knapp 16 Minuten auf instrumentale Weise Geschichten rund um das Panorama, das uns allgegenwärtig umgibt und lädt auch zu gedanklichen Höhenflügen ein.

„The Great Plains“ startet entsprechend dezent und lässt die Gedanken jenseits vom Alltag in die Ebenen des Planeten Erde schweifen. In dezenter Schlagzeugarbeit manifestiert sich ein Post-Rock-Einschlag, der aber niemals die großartigen Melodien überlagert. Im Titelsong „Panoramic“ gehen RANDOM FOREST andere Wege und setzen auf kraftvolle Drums und Gitarren, die sich mit den Keyboard- und Synthesizer-Flächen in wahnwitzige Höhen schrauben. So entsteht das Kopfkino eines Fliegers, der in rasantem Tempo immer höher steigt und in Windeseile diese Welt hinter sich lässt, um deren Schönheit aus der Vogelperspektive zu betrachten. Dagegen startet „Manitoba“, benannt nach der östlichsten Prärieprovinz Kanadas, mit klaren Gitarrenmelodien, die sich zunehmend mit Klavier und Schlagzeug vermischen, bevor sie nach einem entschleunigten Moment fast komplett in den Hintergrund verschwinden und somit für die weitläufigen Klangsphären Platz schaffen, die RANDOM FOREST zu dem besonderen Musikprojekt machen, das es ist. Auch „To The Vanishing Point“ bedient sich vorrangig an dieser Herangehensweise, hat aber passenderweise als Abschlussstück auch eine melancholische und wehmütige Seite inne. Somit nähert man sich immer weiter dem Fluchtpunkt, der langsam alles Irdische verschwimmen lässt und einen leider auch relativ abrupt in die Realität entlässt.

Inspiriert von der Schönheit der Natur, die überall um uns herum ist, haben Aaron Gilbert und David Walters als RANDOM FOREST bereits zum vierten Mal ein starkes Ausrufezeichen im Bereich Ambient mit Post-Rock-Einflüssen kreiert. „Panoramic“ nimmt einen auf eine Reise Richtung Himmel mit und liefert einen leider relativ schnell wieder am Boden ab. Langsam wird es Zeit für das Debütalbum des britischen Projekts, das definitiv über genügend Ideenreichtum und Klasse verfügt, um den Hörer auch über eine längere Zeit interessiert lauschen zu lassen.

Keine Wertung

Publiziert am von Christian Denner

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