Review Rivers Of Nihil – Monarchy

Nicht einmal zwei Jahre nach ihrem respektablen Debüt „The Conscious Seed Of Light“ legt die amerikanische Technical-Death-Metal-Combo RIVERS OF NIHIL mit „Monarchy“ den zweiten Langspieler nach. In weniger als zwei Jahren also schafften es die fünf Herren, erneut eine Full-Length mit zehn Tracks aufzunehmen, die musikalisch nicht nur die Fortführung, sondern tatsächlich eine Verbesserung des bisher bekannten Materials darstellt – und das war schon gut!

RIVERS OF NIHIL klangen bereits auf ihrem Debüt musikalisch fest verankert, geradlinig und sich ihrer Sache bei jedem Takt bewusst. „The Conscious Seed Of Light“ stellt ein vom Opener bis zum letzten Ton des zehnten Songs gut durchdachtes Album dar, dessen Potenzial in „Monarchy“ vollkommen ausgespielt wird. Die Songstrukturen insgesamt gewannen an Umfang, weswegen die Lieder nun länger gehen, aber nicht langatmiger sind. Das hochgradig technische Spiel von RIVERS OF NIHIL in Kombination mit den melodiösen Leads sowie den am Hardcore angelehnten, dem sehr kraftvollen, aber nicht bedrohlich klingenden Gekeife von Jake Dieffenbach ergeben eine Mischung, bei der Liebhabern von dominanten Bass-Läufen und progressiv gespielten Siebensaitern, ähnlich wie bei dem aktuellen Job-For-A-Cowboy-Output „Sun Eater„, ebenso das Herz höher schlagen dürfte wie Anhängern sanft-harmonischer Klänge.

Demzufolge ist es nur folgerichtig, dass „Monarchy“ wie die gereifte Version des Debüts klingt – noch vielschichtiger, noch überraschender sowie noch fließender in den Übergängen, muss RIVERS OF NIHIL ein merklicher Schritt nach vorne attestiert werden. Inwiefern der interne Besetzungswechsel (Drummer Alan Balamut und Gitarrist Jon, beide nebenher bei Anesthetized tätig, sind seit 2014 dabei) ein großes Zutun darstellt, ist irrelevant, denn de facto klingen RIVERS OF NIHIL in dieser Formation erwachsener als erhofft. Und apropos Erwachsensein: Die mit „The Conscious Seed Of Light“ begonnene erzählte Handlung findet selbstverständlich ihre Fortführung, das bereits abgeschlossene Kapitel des Frühlings erhält seine Fortführung, nun erhält der Sommer Einzug bei den US-Amerikanern, die das lyrische Konzept so zusammenfassen: „The Earth has been transformed into a vast desert wasteland, where after aeons of lifelessness, new beings begin to take shape and begin their journey as shepherds of the planet. But after a while, a class system forms from a sun-worshiping religious dictatorship, and these beings start to lose their way. Only the guidance of an ancient earthly force can help them save themselves as well the planet.“

Wem diese Thematik zu krude und abwegig erscheint, findet auf „Monarchy“ in kompositorischer Hinsicht aber noch immer mehr als genügend gute Ansätze und ausgereifte Ideen, um immense und langlebige Freude an dem Album finden zu können. Wem Origin zu technisch verkorkst und Beyond Creation zu bombastisch sind, findet mit RIVERS OF NIHILs „Monarchy“ den idealen Zusammenschnitt aus allem, was Technical Death Metal ausmachen sollte.

Wertung: 8.5 / 10

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