Sahg Born Demon Coverartwork

Review Sahg – Born Demon

Sechs Jahre lang war es still um SAHG. Den Titel ihres bis dato letzten Albums „Memento Mori“ haben sich die Norweger allerdings nicht zu Herzen genommen und melden sich nun mit ihrer sechsten Platte „Born Demon“ zurück.

Nach diversen Ausstiegen und dem Weggang von Gitarrist Ole Walaunet beschlossen SAHG, als Trio weiterzumachen. Ein bisschen wie eine Wiedergeburt fühlt sich „Born Demon“ tatsächlich an: Der doomige Kern bleibt, der etwas angestaubt klingende Stoner Rock und die psychedelischen Ausflüge werden zurückgefahren, dafür hält traditioneller Heavy Metal mehr denn je Einzug in den Sound. Mit dem Opener „Fall Into The Fire“ legen SAHG auch direkt fetzig los, der Track geht überraschend direkt nach vorne. Nach kurzer Eingewöhnungszeit kann man hierzu wunderbar mitwippen, auch der hymnische Refrain sitzt schnell. Das ebenfalls starke „House Of Worship“ schlägt in eine ähnliche Kerbe.

Spätestens der Titeltrack zeigt den SAHG-Anhängern, dass das Doom-Herz der drei Musiker noch immer kräftig schlägt: Schleppend wabert der düstere Song vor sich hin, hypnotisiert mit psychedelischen Riffs und lässt mit beschwörenden Chören deutlich die Vorliebe fürs Okkulte und Black Sabbath durchblitzen. „Black Cross On The Moon“ ist mit seiner gruselig-mysteriösen Atmosphäre ein weiteres Highlight, besonders die Kombination aus monotonen Riffs und dem verträumten Refrain gefällt. Im Mittelteil verliert „Born Demon“ leider etwas an Fahrt, das leicht folkige „Heksedans“ ist zum Albumende hin dafür ein weiterer Höhepunkt. Mit seinen seltsam bedrohlichen „Nananana“-Chören, der rituellen Atmosphäre und dem norwegischen Gesang ist der Track nach dem Durchhänger nochmal ein Wachrüttler.

Frontmann Olav Iversen ist mit seinem charakteristisch-verschnupften Gesang sicher nicht Everybody’s Darling, unterstreicht aber wunderbar die Old-school-Heavy-Metal-Note des Materials. Old-school ist auch der Sound der Platte: „Born Demon“ wurde live im Studio eingespielt und den erdigen, warmen Klang hört und spürt man durchgehend. Das ist rau, kantig und manchmal etwas rotzig – eine glattgeschliffene Überproduktion wäre hier aber auch völlig fehl am Platz gewesen.

SAHG bleiben sich treu und erfinden sich gleichzeitig neu. Dem rohen Doom-Sound wird durch überraschend hohes Tempo und klassischen Heavy Metal eine kleine Frischzellenkur verpasst, die der Band gut zu Gesicht steht. Zudem kommen die Songs erfreulich knackig und ohne Gedudel auf den Punkt. „Born Demon“ kann das Niveau seiner bestens Tracks nicht durchgehend halten, ist in seiner Gesamtheit aber ein gutes Comeback-Album.

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Wertung: 7.5 / 10

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