Review Sons Of Morpheus – Sons Of Morpheus

  • Label: H'Art
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Rock

Morpheus? Ist das nicht die Glatze aus Matrix? Schon, zugleich aber auch der Gott der Träume in der griechischen Mythologie. Auf ebendiesen bezogen sich SONS OF MORPHEUS bei der Namensgebung ihrer Band. Die Schweizer haben soeben ihr selbstbetiteltes Debüt veröffentlicht, mit dem sie Rock erschaffen wollen, der von Gefühlen und Emotionen lebt, wie man sie bei einem Konzert spüren kann.

Und in der Tat spürt man dies ab den ersten Tönen des Openers „Pay For Me“. Der Song strotz nur so vor unbändiger Energie, rockt kraftvoll nach vorn, groovt und lässt Einflüsse aus Blues und Stoner Rock durchblicken. Wahrlich ein gelungener Auftakt zu „Sons Of Morpheus“.
Das folgende „Seed“ setzt verstärkt auf die Blues- und Stonerelemente, kommt dementsprechend lässig aus den Boxen und zeigt zugleich die stilistische Bandbreite, die SONS OF MORPHEUS abdecken. Dazu gesellen sich im weiteren Verlaufe des Albums noch einige Sprengsel Psychedelic Rock („Wasted Blood“) und fertig ist eine Platte, die an die glorreiche Vergangenheit erinnert, als der Rock die Welt regierte und nicht die Musik der letzten Generation war.
Denn SONS OF MORPHEUS ließen sich ganz offensichtlich von Genrelegenden wie frühen Cream und Jimi Hendrix beeinflussen, in den ruppiger rockenden Passagen klingen zudem Led Zeppelin deutlich durch. Sänger Manuel Bissig überzeugt dabei mit einer starken Stimme, die mal ruhig singt, mal kräftig Gas gibt und zwischendurch rauchig verträumt aus den Boxen wabert, dass man unweigerlich an Jim Morrison denken muss.
Dabei gelingt es SONS OF MORPHEUS nicht nur wie die wieder aufgewärmte Vergangenheit zu klingen, sondern den alten Sounds frischen Atem einzuhauchen. Die Energie, mit der das Trio zu Werke geht, ist mitreißend und die Kreativität der Truppe scheint kein Ende zu nehmen. Zudem legt die Anlage der Songs, bei denen oftmals ein Jam-Session-Vibe mitschwingt, die Vermutung nahe, dass hier live eine ganze Menge improvisiert werden kann und wird.

SONS OF MORPHEUS definieren mit ihrem Debüt sicher die Spielregeln des Rock nicht neu, vielmehr sind sie hochkompetente Spieler, die sich um eine der Toppositionen des Genres bewerben. „Sons Of Morpheus“ lebt den Spirit von einst, ohne dabei altbacken zu klingen – kein einfacher Spagat, der hier jedoch mit Bravour gelingt.

Wertung: 8 / 10

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