Das Cover des gleichnamigen Striker-Albums

Review Striker – Striker

  • Label: Record Breaking
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Heavy Metal

Schade, dass die kanadischen Vorzeige-Metaller STRIKER hierzulande keinerlei Werbung mehr betreiben, denn so muss bereits die Veröffentlichung ihres großartigen letzten Albums „Stand In The Fire“ an etlichen Headbangern mehr oder weniger spurlos vorbeigegangen sein. Auch im Falle ihrer neuen, schlicht mit dem Bandnamen versehenen Platte halten sich STRIKER im Vorfeld reichlich bedeckt – wohl auch, weil die CD über das vergleichsweise kleine Label Record Breaking Records erscheint.

Große Überraschungen bieten STRIKER ihrer Anhängerschaft auf ihrem neuesten Album nicht, aber immerhin bleibt alles gewohnt gut. Wie schon in der Vergangenheit mischen die Kanadier auch hier wieder den Standionrock-Pathos der 80er mit moderner Härte, was in der hier gebotenen Form oftmals eine ziemlich explosive Mischung ergibt. Das macht sich vor allem an starken Nummern wie dem Opener „Former Glory“ oder auch „Born To Lose“ und „Shadows In The Light“ bemerkbar, die auf stimmige Art und Weise Def-Leppard-Refrains mit ziemlich knackigen Riffs und einer gehörigen Portion Spielfreude sowie ordentlich Energie verschmelzen.

Dem gegenüber stehen dann Songs wie „Pass Me By“, in denen STRIKER deutlich moderner, härter und auch düsterer zu Werke gehen. Auch das gab es bei der Band aus Edmonton bereits auf früheren Veröffentlichungen und auch das funktioniert, allerdings stehen der Formation die großen Heavy-Metal-Hymnen deutlich besser zu Gesicht als derart rabiate Brecher. Das liegt vor allem an Frontmann Dan Cleary, der hier einmal mehr eine in jeder Hinsicht achtbare bis hervorragende Leistung abliefert und dessen wohltemperiertes Organ schlicht besser ins Stadion als in die Gosse passt.

Was sich allerdings in jedem Song gut macht, ist das herausragende Gitarrenspiel aus dem Hause STRIKER – Gitarrist Timothy Brown und seine beiden Session-Kollegen Simon Fallon und Adam Grimmelt frickeln auch auf dem selbst betitelten Album der Kanadier wieder, als gäbe es kein Morgen und punkten dabei mit nachgerade irrwitzigen Solo-Eskapaden und Melodiebögen für Millionen. Dennoch: War bei STRIKER seit „Armed To The Teeth“ über „City Of Gold“ und „Stand In The Fire“ stets eine Steigerung zu verzeichnen, so scheint die Kurve mit diesem Album allmählich abzuflachen.

Falsch machen die Herren hier freilich nichts und viele der enthaltenen Songs sind wirklich stark, allerdings zeigen gerade Nummern wie das etwas banale „Rock The Night“, dass STRIKER hier ihren gewohnten Stiefel spielen – in hoher Qualität, aber ohne den „Wow-Effekt“ der vergangenen beiden Platten. Die Kanadier liefern hier jedoch allemal ein starkes Heavy-Metal-Album ab, das gleichermaßen traditionsbewusst wie modern auftritt und obendrein mit fettestem Sound und einer regelrechten Gitarrenwand aufwartet.

Die Musik von STRIKER wurde in den vergangenen zehn Jahren zu einem er heißesten Exportartikel des kanadischen Undergrounds und auch mit ihrer neusten Platte zeigt die Mannschaft, dass sie nach wie vor zur Oberliga der Szene gehört. Dennoch fällt dieses Album leicht hinter seinen beiden überragenden Vorgängern zurück – die enthaltenen Songs machen großen Spaß, jedoch haben STRIKER ihre eigene Messlatte inzwischen derart hoch gehängt, dass ein „gewöhnliches“ Album wie dieses nicht ganz so sehr begeistert. Dennoch hörenswert.

Wertung: 7.5 / 10

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