Das Cover von "Divide And Conquer" von Suicidal Angels

Review Suicidal Angels – Divide And Conquer

  • Label: NoiseArt
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Thrash Metal

Die Griechen SUICIDAL ANGELS waren eine der ersten Bands, die es im aktuell andauernden Thrash Metal-Revival zu größerer Bekanntheit bringen sollte – entsprechend ist es kaum verwunderlich, dass die Truppe mit dem in Kürze erscheinenden „Divide And Conquer“ bereits ihr fünftes Album unters Volk bringt. Auf den ersten Blick hat sich da nicht viel geändert, wir die Platte doch auch einmal mehr von einem Artwork aus der Feder von Ed Repka geziert. Dieser Schein trügt jedoch.

Mit „Divide And Conquer“ stellt sich nämlich in der Besetzung der griechischen Thrash Metaller erstmals seit „Sanctify The Darkness“ eine Änderung ein: Mit Chris Tsitsis hat die Band nach dem Abgang von Gitarrist Panos den aufstrebenden Shredder ihrer Landsleute von Exarsis rekrutiert und dessen enormes Talent stellt sich schon im eröffnenden „Marching Over Blood“ als großer Gewinn für die Mannen heraus – derart explosive und technisch anspruchsvolle Leadgitarren wie auf „Divide And Conquer“ gab es bei SUICIDAL ANGELS noch nie.

Und das fügt dem Sound der Griechen eine neue Komponente hinzu: Im Folgenden „Seed Of Evil“ sorgt die Melodieführung des Mannes schon im Intro für Gänsehaut-Atmosphäre und auch ansonsten macht Mr. Tsitsis im Sound der Truppe ein verdammt gute Figur. Im Großen und Ganzen bleibt bei SUICIDAL ANGELS natürlich alles beim alten und die Mannschaft haut ihren Hörern auch mit „Divide And Conquer“ wieder präzisesten Thrash Metal der alten Schule um die Ohren. Das soll aber nicht heißen, dass die griechischen Dreschflegel stagnieren würden.

Im Gegenteil – die Routine und das Selbstbewusstsein der Musiker ist bisher mit jedem Album gewachsen und auch auf „Divide And Conquer“ hat die Band wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Die Griechen zocken ihren Thrash Metal inzwischen mit einer Abgebrühtheit, die sie kaum noch von Bands mit weit höherem Dienstalter unterscheidet. Das liegt wohl in erster Linie daran, dass die Truppe ihre eigenen Stärken inzwischen ziemlich gut kennt und beim Songwriting entsprechend zielgerichtet einzusetzen weiß. Da geben sich dann Groove-Walzen wie das erwähnte „Seed Of Evil“ die musikalische Klinke mit Abrissbirnen wie dem Titeltrack, „Terror Is My Scream“ oder „Kneel To The Gun“ in die Hand.

Klingt alles natürlich unverwechselbar nach SUICIDAL ANGELS, aber eben wieder mal eine ganze Ecke prägnanter. Das mag auch am Mix von Fredrik Nordström liegen, der den Thrashern einen fetten und komprimierten Sound gezaubert hat, der besser klingt als alles, was die Truppe bisher so auf die Menschheit losgelassen hat. Zudem haben die Mannen auch in der Vergangenheit bewiesen, dass sie durchaus in der Lage sind, ihre Rezeptur um einige Zutaten zu erweitern und so gibt es dann im ungewohnt eingängigen „Control The Twisted Mind“ zunächst säuselnde Geigen und dann perlende Gitarren und mit „White Wizard“ bietet diese Platte gar ein achtminütiges Epos – ebenfalls eine Premiere bei den Griechen.

Neuzugang Chris Tsitsis ist ganz offensichtlich das Beste, was im Hause SUICIDAL ANGELS seit Langem passiert ist, denn die herausragenden Fähigkeiten des Mannes in Tateinheit mit zielsicherem Songwriting lassen die griechischen Thrasher in Sachen Anspruch beinahe zu ihren britischen Kollegen Evile aufschließen. Zwar behauptet jede Band derartiges ohne Unterlass, aber man muss Frontmann Nick schlichtweg Recht geben, wenn er behauptet, „Divide And Conquer“ sei eines der besten wenn nicht das beste Album in der bisherigen Schaffensgeschichte seiner Band.

Wertung: 8.5 / 10

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