Review Svart – Det Personliga Helvetets Spiral

  • Label: AOP (Art Of Propaganda)
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Black Metal

Vor drei Jahren erschien mit „Förlorad“ von SVART ein bemerkenswertes Album: Mit nur drei Songs, aber einer Spielzeit von beachtlichen 75 Minuten forderte der Schwede Draug seine Hörer damals heraus – und zerrte sie mit seinem Material in die dunkelste Ecke zwischen Doom und Black Metal. Nun veröffentlicht Draug mit „Det Personliga Helvetets Spiral“ sein nächstes Werk und übertrifft dabei alle noch so kühnen Erwartungen.

Los geht es mit einer schönen Cleangitarre-Riff-Kombination, die ebenso gut von Thyrfings Meisterwerk „Hels Vite“ stammen könnte, bevor der Song nach nicht einmal einer Minute seine erste unerwartete Wendung nimmt: Klargesang wird als tragenedes Element eingeführt. Dieser lässt spontan an die norwegische Alternative-Rock-Band Seigmen sowie Niklas Kvarforths Shining denken, die den Seigmen-Song „Ohm“ auf ihrem 2009 erschienenen Album „VI – Klagopsalmer“ gecovert haben. Im Folgenden entwickelt sich ein herrliches Wechselspiel zwischen Gesang und Shouts, aus melancholischen Cleangitarren und aufbrausenden Riffs, das schlichtweg als rundum stimmige Komposition gelobt werden muss. Bezüglich dieser Eckpunkte bleiben SVART sich im weiteren Verlauf des Albums relativ treu – hinsichtlich der Riffs und Clean-Gitarren ist „Hels Vite“ weiterhin eine gute Referenz. Doch „Det Personliga Helvetets Spiral“ hat noch mehr zu bieten. So legt Gastmusiker Seiya Ogino mit „Hädanfärd“ beispielsweise ein Klavierstück aufs Parkett, dem man mit dem Begriff „Instrumental-Interlude“ definitiv nicht gerecht würde, während „Moder Jords Svärtade Sköte“ passagenweise regelrecht in Raserei verfällt, ehe wieder ausgefeilte, jedoch nicht übermäßig vertrackten Cleangitarren die Oberhand gewinnen.

Dass Draug mit zarten 24 Jahren bereits an elf Veröffentlichungen (u.a. als Bassist auf den letzten zwei Alben von Shining) mitgewirkt hat, kommt wohl nicht von ungefähr und untermauert nur den Eindruck, den „Det Personliga Helvetets Spiral“ wie auch das ebenso empfehlenswerte Debüt seines Doom-Projektes Acacia („Tills Döden Skiljer Oss Åt“, 2013) vermitteln: Dass man es hier nämlich mit einem mehr als nur instrumental talentierten Musiker zu tun hat, von dem man (hoffentlich) noch viel zu hören bekommen wird. Nicht zuletzt, um das zu ermöglichen, vor allem aber, weil die Musik es wirklich wert ist, kann am Ende dieses Reviews nur eines stehen: Eine vorbehaltslose Kaufempfehlung!

Wertung: 9 / 10

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