The Dark Side Of The Moon Metamorphosis Coverartwork

Review The Dark Side Of The Moon – Metamorphosis

Entstanden aus einer Schnapsidee, besser gesagt einer bierseligen Wette, entstand THE DARK SIDE OF THE MOON. Der erste Song „Jenny Of Oldstones“ aus „Game Of Thrones“ war der Wetteinsatz, den Hans Platz (Gitarrist bei Feuerschwanz) von Melissa Bonny (Sängerin bei Ad Infinitum) im Metal-Gewand forderte. Das kam nicht nur bei der Hörerschaft gut an, auch die beiden selbst scheinen auf den Geschmack berühmter Film- und Seriensongs in düster-symphonischen Versionen gekommen zu sein. Das Ergebnis ist das Debütalbum „Metamorphosis“.

Komplettiert wird die Band von Jenny Diehl (Myu Mieze bei Feuerschwanz) an der Harfe sowie Amaranthe-Schlagzeuger Morten Løwe Sørensen, seinerseits auch Verlobter von Bonny – insgesamt also eine sehr familiäre Band, die mit dieser Konstellation auch die Verwobenheit und den Zusammenhalt der Szene zeigen. Ebenso eng verwoben sind Filme, Serien und Videospiele mit schwermetallischer Musik. Das haben nicht erst THE DARK SIDE OF THE MOON erkannt: Neben Leo Moracchioli von den FrogLeap Studios, dem inzwischen vielleicht berühmtesten Vertretern der Popkultur-Metal-Coverkünstler, erreichen Dan Vasc oder Jonathan Young mit ihren Neuinterpretationen regelmäßig Aufrufzahlen in sechs- oder gar siebenstelliger Höhe.

THE DARK SIDE OF THE MOON als popkulturelle Coverband abzutun, würde dem Projekt jedoch nicht gerecht werden. Vorwiegend spielt die Band schon bekannte Themes und Songs als Symphonic-Metal-Versionen mit variabler Rock- und Folk-Schlagseite nach, unter anderem gibt es mit „The Gates Of Time“ eine Hommage an die „Zelda“-Reihe, auch „First Light“ und der übertrieben kitschige Schmachtfetzen „New Horizons“ stammen aus eigener Feder.

Dass die metallisierten Versionen der Originale schlecht wären, kann man nun nicht behaupten – THE DARK SIDE OF THE MOON beherrschen, natürlich auch aufgrund enormer Erfahrung aus den Hauptbands, das Genre und wissen wie Symphonic Metal funktioniert. Wenn der mystische Zwergengesang von „Misty Mountains“ mit treibenden Drums und Tom S. Englund von Evergrey als überragendem Gastsänger in eine krachende Metalnummer verwandelt wird oder das hochemotionale „The Wolven Storm (Priscilla’s Song)“ eine tänzelnde Note bekommt, macht das schon Spaß – nur die mystische Aura und die überwältigende, emotionale Ausdrucksstärke der ursprünglichen Stücke bleibt dabei völlig auf der Strecke. Während Jennifer Lawrence als Katniss Everdeen in „Die Tribute von Panem“ den Rebellionssong „The Hanging Tree“ im Gedenken an ihren verstorbenen Vater mit emotionaler Wucht vorträgt, verkommt der Song bei THE DARK SIDE OF THE MOON zum schnöden Rocksong.

Ob THE DARK SIDE OF THE MOON funktionieren und Spaß machen, ist wohl sehr von der individuellen Herangehensweise der Hörer abhängig. Will man einfach gut gemachten Symphonic Metal, ist „Metamorphosis“ eine klare Empfehlung. Ist man Fan der Original-Soundtracks und der ihnen eigenen Atmosphäre, könnte das Album befremdlich bis abschreckend wirken. THE DARK SIDE OF THE MOON beweisen eindeutig ihre nerdige Seite, begeben sich damit aber auch in schwierige Gefilde – wir alle wissen, wie kritisch Film- und Serienfans gerade im Internet sein können.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert