Review Thornium – Fides Luciferius

  • Label: Soulseller
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Death Metal

Wenn es von einer bestimmten Sache unermesslich viel gibt, so bemüht man landläufig den Vergleich „wie Sand am Meer“. Wie jedoch sollte man (gesetzt den Fall, man wollte das wirklich) dem Gegenüber ein Bild davon machen, wieviel Sand es am Meer gibt? Richtig: Man greift zu einem weiteren, anschaulichen Verleich: So viel „wie gleichklingende Death Metal-Bands“.
Wow. Und schon verstummt der hartnäckigste Nachfrager denn das ist so anschaulich wie beeindruckend.

THORNIUM sind eine davon, und, wie es Bands der Kategorie „gleichklingender Death Metal“ nuneinmal so eigen ist, gibt es eigentlich nichts, was sie aus der schier unfassbaren Menge ihrer Artgenosen hervorhebt: Man gleich sich, wie ein Ei dem anderen, oder besser, um in der Metapher zu bleiben, wie ein Sandkorn dem anderen.
Nun ist es aber so, dass bei Sandkörnern die Menge dem Einzelnen durchaus etwas voraus hat: Wer liegt schon gerne auf einem Sandkorn? Wer photographiert den Sonnenuntergang am Sandkorn? Niemand. Bei gleichklingenden Death Metal-Bands hingegen verhält es sich etwas, um nicht zu sagen ganz anders. Denn wer hört sich freiwillig den ganzen Tag Platten an, die klingen, als hätten Vader sich ihre Karriere als Nachhilfelehrer für gescheiterte Songwriter finanziert?
Wer geht gerne auf Konzerte, auf denen alle Bands ein bisschen, aber dann eben doch nicht genau so gut wie Behemoth klingen? Wohl niemand.
Während die Sandkörner also, vermutlich sogar, ohne je darüber nachgedacht zu haben, alles richtig machen, muss man sich fragen, was die Musiker all dieser gleichklingenden Death Metal-Bands eigentlich beabsichtigen. Vielleicht, und das ist wohl zugleich die plausibelste Erklärung, mögen sie diese Musik einfach. Was ja auch legitim ist. Und nachvollziehbar.
Was aber im Gegenzug nicht rechtfertigt, dass man diese dann auch gleich selbst spielen, aufnehmen UND veröffentlichen muss.
Oder, im Umkehrschluss, hören.

Und die Moral von der Geschicht: THRORNIUM braucht es nicht.
Das reimt sich zwar, und klingt in gewisser, infantiler Weise banal, trifft dabei jedoch derart zielsicher des Pudels Kern, dass man darüber hinaus ganz vergisst, zu fragen, was das eigentlich genau sein soll.

Fünf Punkte als Symbol für das absolute Mittelmaß, ein Punkt Abzug für den wirklich grausamen Nähmaschinen-Drumsound, macht frei nach Adam Riese:

Wertung: 4 / 10

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